Tödlicher Unfall am Set Alec Baldwin erschießt Kamerafrau
Die Kamerafrau ist tot, der Regisseur schwer verletzt, getroffen mit einer Requisitenwaffe: Wie es zu dem Unglück bei den Dreharbeiten kommen konnte, wird untersucht. Es ist nicht der erste solche Vorfall an einem Filmset.
Noch am Morgen hatte Schauspieler Alec Baldwin ein Foto von sich am Set seines neuen Films "Rust" in New Mexico veröffentlicht. Er trägt Cowboystiefel, Jeans und hat einen langen Bart. Nur wenige Stunden später muss es dann zum Unglück gekommen sein. Eine Szene mit Schusswaffen stand auf dem Drehplan.
Laut Polizeibericht hat der 63-jährige Baldwin, der zugleich auch Produzent des Films ist, wohl mehrere Schüsse bei den Dreharbeiten mit einer Requisitenwaffe abgefeuert. Er wusste aber anscheinend nicht, dass diese mit echter Munition geladen war. Die Ermittler untersuchen derzeit, wie und welche Art von Projektil abgefeuert wurde.
Kamerafrau stirbt, Regisseur schwer verletzt
Getroffen wurde die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins. Rettungskräfte brachten sie mit einem Hubschrauber in das Universitätsklinikum von New Mexico, wo sie aber wenig später ihren Verletzungen erlag.
Von einem oder mehreren Projektilen wurde auch der Regisseur und Autor des Westerns, der 48-jährige Joel Souza, getroffen. Er wurde zwischenzeitlich in ein Krankenhaus gebracht. Der Vorfall sei Gegenstand weiterer Ermittlungen, man habe aber keine Anklage erhoben, teilten die Behörden mit. Die Polizei vernimmt derzeit weitere Zeugen.
Bei dem Drehort von "Rust" handelt es sich um ein bei Film-Crews beliebtes Gelände: Die Bonanza Creek Ranch südlich der Stadt Santa Fe. Hier sind mehr als 130 Filme gedreht worden.
Ähnliche Unfälle bei Dreharbeiten
Es ist nicht das erste Mal, dass es am Filmset zu einem tödlichen Unfall mit einer Waffe kommt: Der Schauspieler Jon-Erik Hexum wurde am 18. Oktober 1984 am Set der Fernsehserie "Cover Up", deutscher Titel "Mode, Models und Intrigen", getötet, als er sich versehentlich mit einer mit Platzpatronen geladenen Waffe in den Kopf schoss. Obwohl die Patrone kein Projektil enthielt, war der Druck so stark, dass die Verletzungen am Kopf tödlich waren.
1993 starb zudem Brandon Lee, der Sohn der Kampfsportlegende Bruce Lee, am Set des Films "The Crow" bei einem Zwischenfall mit einer Requisitenschusswaffe. Beide Vorfälle wurden als Unfälle gewertet.