Ein Bild der Geisel Shiri Bibas und ihrem Sohn bei einem Protestcamp der Familien.

Vor Übergabe toter Hamas-Geiseln Tod von Mutter und zwei Kindern bestätigt

Stand: 19.02.2025 21:08 Uhr

Die Terrororganisation Hamas will vier verstorbene Geiseln an Israel übergeben. Den Angaben zufolge sollen darunter auch eine deutsch-israelische Mutter und ihre beiden Kleinkinder sein. Das Forum der Geiselfamilien bestätigte nun deren Tod.

Das Forum der Geiselfamilien in Israel hat den Tod der beiden jüngsten Hamas-Geiseln und ihrer Mutter bestätigt. "Wir haben die erschütternde Nachricht erhalten, dass Schiri Bibas, ihre Kinder Ariel und Kfir und Oded Lifshitz nicht mehr unter uns sind", erklärte das Forum. Laut der Nachrichtenagentur AP bestätigte auch ein israelischer Beamter, der anonym bleiben wollte, den Tod der Geiseln.

Am Dienstag hatte die militant-islamistische Hamas angekündigt, dass am Donnerstag die sterblichen Überreste von vier aus Israel entführten Menschen an Israel übergeben werden sollen. Der Terrororganisation zufolge sollen darunter auch Shiri Bibas und ihre beiden Kinder sein. Alle drei haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Hamas hatte bereits im November 2023 mitgeteilt, die drei seien bei israelischen Bombardements im Gazastreifen getötet worden. Aus israelischer Sicht gab es bisher jedoch für ihren Tod keine abschließende Bestätigung.

Die Familie war bei dem Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden. Der Vater Jarden Bibas kam vor zweieinhalb Wochen frei. Seine Frau und die damals acht Monate und vier Jahre alten Söhne wurden getrennt von ihm im Gazastreifen festgehalten. Der ehemalige Journalist Oded Lifshitz, der den Angaben zufolge der vierte Tote sein soll, war bei seiner Entführung 83 Jahre alt.

Todesursache soll untersucht werden

Es wäre das erste Mal, dass seit Beginn des Gaza-Kriegs Leichen israelischer Opfer übergeben werden. Israels Armee hatte aber bereits mehrfach Geiselleichen im Gazastreifen selbst geborgen und zurück nach Israel gebracht.

Israel plant, die Identität der Verstorbenen nach der Übergabe zu prüfen. Israelische Medien meldeten unter Berufung auf Gesundheitsminister Uriel Busso, der Identifizierungsprozess könne einige Zeit in Anspruch nehmen. Geprüft werden soll demnach auch die Todesursache.

Israel wird Berichten zufolge im Gegenzug für die vier Leichen alle Frauen und Minderjährigen freilassen, die seit Beginn des Gaza-Kriegs festgenommen wurden und die nicht am bewaffneten Kampf gegen Israel beteiligt gewesen sein sollen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 19. Februar 2025 um 20:00 Uhr.