Quad-Gruppe Warnung an China vor Einsatz von Gewalt
China setzt im Pazifik immer aggressiver seine Hoheitsansprüche durch. Die Quad-Gruppe aus USA, Australien, Indien und Japan warnt nun vor "Zwang und Gewalt" - zwar ohne Namen zu nennen - doch Peking reagiert prompt.
Die USA, Indien, Australien und Japan warnen China vor der gewaltsamen Durchsetzung seiner umstrittenen Gebietsansprüche. "Wir sind ernsthaft besorgt über die Lage im Ost- und Südchinesischen Meer", heißt es in der Abschlusserklärung einer Tagung der Außenminister aller vier Staaten in Tokio. Jegliche Maßnahmen, "die den Status quo mit Gewalt oder Zwang ändern wollen", würden abgelehnt, heißt es weiter - allerdings ohne China namentlich zu erwähnen.
Peking reagierte jedoch prompt auf die Erklärung: Die Darstellungen seien falsch und "provokativ", hieß es.
Quad-Gruppe als Gegengewicht zu China
Die vier Staaten USA, Indien, Australien und Japan bilden gemeinsam die sogenannte Quad-Gruppe, die sich als sicherheitspolitisches Gegengewicht gegen Chinas Expansionsstreben im Pazifikraum versteht. China selbst sieht sich als zu Unrecht beschuldigt.
Bereits am Sonntag hatten die USA und Japan bei einer bilateralen Konferenz China als die größte strategische Herausforderung für die Region bezeichnet. Die USA wollen zudem ihr Militärkommando in Japan umstrukturieren, um sich besser mit japanischen Kräften zu koordinieren.
Streit um Spratly-Inseln
Zuletzt kam es zwischen China und den Philippinen zu einer Reihe von Zwischenfällen. Dabei geht es um die Spratly-Inseln, die an einer der weltweit wichtigsten Schifffahrtsrouten liegen. Dort werden Öl- und Gasvorkommen vermutet.
In Tokio kündigten die Quad-Außenminister an, Partner mit Satellitendaten, Schulungen und anderen Hilfen zu unterstützen. Die Minister wollen zudem ihre Zusammenarbeit im Bereich Cybersicherheit verstärken, um Lieferketten und kritische Infrastrukturen wie etwa Unterseekabel zu schützen.
US-Minister reisen nach Manila
"Wir steuern einen Kurs für eine sicherere und offenere Region im Indopazifik und im Indischen Ozean, indem wir die maritime Sicherheit stärken", sagte US-Außenminister Antony Blinken nach dem Treffen.
Er und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin reisen von Tokio aus nun weiter zu den Philippinen, um dort Sicherheitsgespräche zu führen.