Kein Lavaaustritt mehr Aufatmen auf Island
Anders als befürchtet, dauert der Vulkanausbruch auf Island offenbar nicht monatelang an. Der Krater hat sich geschlossen, es kommt keine Lava mehr an die Oberfläche. Die Bewohner von Grindavik müssen sich aber noch gedulden.
Schneller als erwartet hat sich die Vulkanspalte auf Island wieder geschlossen. Mehrere Wissenschaftler haben heute in Reyjkavik Entwarnung geben. Im isländischen Rundfunk RUV sagte der Vulkanologe, Ármann Höskuldsson, seiner Einschätzung nach sei die Eruption vorbei.
Die Wissenschaftler haben das Gebiet nördlich der Küstenstadt Grindavik mehrfach überflogen und konnten dabei erkennen, dass sich der Krater wieder verschlossen hat. Es sei zwar noch Glut im Lavaboden zu erkennen, es komme aber keine neue Lava mehr an die Oberfläche. Das isländische Meteorologische Institut hat diese Einschätzung bestätigt.
Bewohner müssen sich noch gedulden
Bereits gestern war den Bewohnern von Grindavik, das in der Sperrzone rund um den Ausbruch liegt, zeitweise erlaubt worden, in ihre Häuser und Wohnungen zurückzukehren. Allerdings nur zwischen 7:00 Uhr und 16:00 Uhr.
Wann sie endgültig wieder in ihren Ort dürfen, ist aber noch unklar. Vermutlich wird dies erst Anfang des neuen Jahres möglich sein. Derzeit wird noch untersucht, ob durch die Eruption und die Erschütterungen der Erde weitere Schäden an den Häusern entstanden sind. Der Lavastrom selbst erreichte Grindavik nicht.
Noch vor wenigen Tagen schoss Lava aus dem Boden nahe Grindavik.
"Das beste Weihnachtsgeschenk"
Noch kurz nach der Eruption waren Experten von einer deutlich längeren Aktivität ausgegangen. Sogar von mehreren Monaten war die Rede. Deshalb ist jetzt die Erleichterung groß.
Der Vulkanologe Thorvaldur Thórdarson sagte im isländischen Rundfunk: "Dass schon jetzt keine Lava mehr austritt, ist das beste Weihnachtsgeschenk, das wir uns hätten wünschen können."