Carabinieri gehen bei einer Razzia gegen die Mafia vor.

183 Festnahmen Großeinsatz gegen sizilianische Mafia

Stand: 11.02.2025 11:51 Uhr

Die Mittelmeerinsel Sizilien ist eine Hochburg der Cosa Nostra. Bei einer groß angelegten Razzia wurden 183 mutmaßliche Mitglieder der Mafia-Organisation festgenommen - darunter offenbar auch führende Köpfe.

Die italienische Polizei hat bei einer Razzia auf Sizilien 183 mutmaßliche Mafiosi festgenommen. Darunter seien mehrere Bosse von berüchtigten Gruppen der Cosa Nostra, der sizilianischen Mafia, aus der Gegend um die Inselhauptstadt Palermo, teilten die Behörden mit. An der Razzia waren mehr als 1.200 Einsatzkräfte beteiligt.

Schwerpunkte der Razzia waren Palermo und die umliegenden Provinzen und Orte. Den Festgenommenen werden verschiedene kriminelle Aktivitäten vorgeworfen, die mit der Cosa Nostra in Verbindung stehen. Konkret werden ihnen Mord, Körperverletzung, Erpressung sowie Drogen- und Waffenhandel zur Last gelegt.

Telefone abgehört

Die Behörden hörten Telefone ab und kamen den mutmaßlichen Mafiosi so auf die Spur. Medienberichten zufolge kommunizierten bereits inhaftierte mit noch freien Mafia-Bossen über Handys mit spezieller Verschlüsselungssoftware. Sie gaben aus ihren Zellen Befehle und steuerten die Geschäfte auf der Straße. Offenbar fühlten sie sich dabei so gut geschützt, dass sie in den Gesprächen Namen nannten.

Einige Mafiosi hatten offenbar von den bevorstehenden Festnahmen erfahren und bereits ihre Ausreise ins Ausland geplant.

Mafia-Organisationen haben großen Einfluss

Die sizilianische Cosa Nostra war jahrzehntelang die mächtigste Mafia-Organisation Italiens. Auf ihr Konto gehen die Morde an den Richtern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino im Jahr 1992. In der Folge ging der italienische Staat hart gegen die Cosa Nostra vor.

Inzwischen wurde sie von der 'Ndrangheta aus der süditalienischen Region Kalabrien als reichste und mächtigste Mafia-Organisation abgelöst. Dennoch hat die Cosa Nostra auf Sizilien weiterhin großen Einfluss auf Ebene der örtlichen Verwaltungen und Unternehmen und unterhält Verbindungen ins Ausland.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. Februar 2025 um 12:05 Uhr.