Demonstranten protestieren gegen hohe Mietpreise in Barcelona

Spanien Protest gegen hohe Mieten in Barcelona

Stand: 24.11.2024 04:27 Uhr

In den vergangenen zehn Jahren sind die Mietpreise in Spanien deutlich angestiegen. Grund ist unter anderem der Massentourismus, durch den der Wohnraum knapper wird. In Barcelona gingen Tausende dagegen auf die Straße.

Zehntausende Menschen haben am Samstag in Barcelona für bezahlbare Wohnungen protestiert. Die Polizei sprach von etwa 22.000 Teilnehmern, die Veranstalter von 170.000, wie die spanische Nachrichtenagentur Europapress berichtet. 

Die Demonstranten forderten eine 50-prozentige Senkung der Mieten, unbefristete Mietverträge und ein Verbot spekulativer Verkäufe von Gebäuden. Zudem wollen sie erreichen, dass leerstehende Wohnungen und Touristenunterkünfte wieder den Einwohnern der Hauptstadt der Region Katalonien im Nordosten Spaniens zur Verfügung stehen

Barcelona will keine Ferienwohnungen mehr erlauben

"Es geht nicht an, dass Investoren in unsere Städte kommen und mit den Appartements Monopoly spielen", sagte die Sprecherin des katalanischen Mieterbundes, Carme Arcarazo. "Es reicht jetzt damit, dass wir die Hälfte unseres Gehalts für Mieten ausgeben und jedes Mal, wenn ein Vertrag ausläuft, unsere Sachen aufs Neue packen müssen", wurde Arcarazo von der Zeitung El País zitiert. Auch verschiedene Parteien und Gewerkschaften nahmen an der Demonstration aus Solidarität teil. 

Laut El País verschärfen in Barcelona neben vielen Touristenunterkünften auch Immobilienkäufe ausländischer Investoren, die damit zeitgleich Visa erhalten, zusätzlich die Lage auf dem angespannten Wohnungsmarkt. Die Hauptstadt der Region Katalonien hat bereits angekündigt, ab 2028 keine Ferienwohnungen für Touristen mehr zu erlauben. Stattdessen sollen die derzeit mehr als 10.000 Ferienappartements wieder Dauermietern zur Verfügung stehen.

Mietpreise in Spanien massiv angestiegen

Auch in anderen Städten Spaniens und auf den Inseln gibt es immer wieder Proteste gegen zu hohe Mieten sowie die Folgen des Massentourismus für den Wohnungsmarkt. In der spanischen Hauptstadt Madrid hatten am 13. Oktober schätzungsweise 22.000 Menschen demonstriert.

Nach Angaben des Immobilienportals Idealista sind die Mietpreise pro Quadratmeter in den vergangenen zehn Jahren in ganz Spanien um 82 Prozent gestiegen. Das Durchschnittsgehalt ist nach Angaben des nationalen Statistikinstituts in dieser Zeit um 17 Prozent gestiegen.