Türkei Mindestens 25 Tote bei Explosion in Bergwerk
Bei einer Explosion in einem Bergwerk in der Türkei sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden befürchten weitere Opfer. Präsident Erdogan will heute den Unglücksort besuchen.
Bei einer Explosion in einer Kohlenmine im Norden der Türkei sind am Freitag 25 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte Büro der Gouverneurs der Provinz Bartin mit. Gesundheitsminister Fahrettin Koca sagte, mindestens 17 Bergarbeiter seien verletzt worden. Acht würden in Intensivstationen behandelt.
Die Explosion ereignete sich am Abend in der staatlichen Mine TTK Amasra Müessese Müdürlügü in der Stadt Amasra am Schwarzen Meer. Energieminister Fatih Dönmez sagte, sie sei vermutlich von Grubengas ausgelöst worden.
Rettungskräfte versuchten auch in der Nacht noch, Dutzende eingeschlossene Kumpel zu erreichen. Innenminister Süleyman Soylu, der vor Ort die Bergungsarbeiten koordinierte, sagte: "Wir sind mit einem Bild konfrontiert, das wir wahrhaft bedauern, das wir bedauern, (mit der Öffentlichkeit) teilen zu müssen."
Erdogan will Unglücksort heute besuchen
Nach Angaben Soylus befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 110 Arbeiter in der Mine, davon 49 in einem gefährdeteren tieferen Teil. Die Grubengas-Explosion habe sich etwa 300 Meter unter der Erdoberfläche ereignet, berichteten lokale Medien.
Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte auf Twitter mit, er werde den Unglücksort am Samstag besuchen, um die Rettungsmaßnahmen zu "koordinieren". Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden.
Wiederholt Minenunfälle in der Türkei
Die größte Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, teilte mit, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in dieser Mine gewarnt worden sei.
In den vergangenen Jahren gab es schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen.