Rettungskräfte und Polizisten am Ort eines Raketeneinschlags in Kiew.

Krieg gegen die Ukraine Tote nach russischem Angriff auf Kiew

Stand: 18.01.2025 12:27 Uhr

Bei einem russischen Angriff auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden, es gibt mehrere Verletzte. Anders als bei früheren Attacken auf Kiew gab es diesmal offenbar keine Vorwarnung.

Bei einem russischen Drohnen- und Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Polizeiangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Drei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Timur Tkatschenko, am Samstag mit. Er hatte zuvor von vier Toten gesprochen. Im Bezirk Holossijiw hätten Trümmerteile einen Brand ausgelöst, fügte er hinzu.

"Ganz Kiew hat diese Detonation gespürt", Birgit Virnich, ARD Kiew, zu russischen Angriffen auf Kiew mit Toten

tagesschau24, 18.01.2025 12:00 Uhr

Anders als bei früheren Attacken auf Kiew gab es diesmal offenbar keine Vorwarnung: Luftalarm wurde erst nach mehreren Explosionen ausgelöst.

Rettungskräfte und Polizisten am Ort eines Raketeneinschlags in Kiew.

Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat es Tote und Verletzte gegeben.

Eine U-Bahn-Station und eine Wasserleitung seien beschädigt worden, erklärte Bürgermeister Vitali Klitschko. Die beschädigte U-Bahn-Station befindet sich unmittelbar neben einer Rüstungsfabrik, die bereits mehrfach Ziel russischer Raketenangriffe war. Laut dem parlamentarischen Ombudsmann Dmytro Lubinez griffen die russischen Streitkräfte zunächst mit Drohnen und dann mit ballistischen Raketen an.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Angehörigen der Opfer in Kiew sein Beileid aus. Im Zentrum von Kiew seien Trümmer abgeschossener Raketen heruntergefallen. Auch Wohngebäude, Geschäfte und Cafés sowie andere zivile Infrastruktur seien beschädigt worden.

Verletzte auch aus Saporischschja gemeldet

Auch die südostukrainische Stadt Saporischschja wurde getroffen. Dort seien zehn Menschen verletzt und Büros einer Industrieanlage beschädigt worden, teilten die Regionalbehörden mit. Ein Verwaltungsgebäude und eine Industrieanlage seien nach Angaben des Gouverneurs der Region Saporischschja bei den Angriffen zum Teil beschädigt worden. Laut Präsident Selenskyj dauert der Rettungseinsatz noch an, möglicherweise seien noch weitere Menschen unter den Trümmern eingeklemmt.

Dem ukrainischen Militär zufolge hatte Russland in der Nacht mit 39 Drohnen und vier Raketen mehrere Landesteile angegriffen. 24 Drohnen und zwei Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden.

Russisches Ministerium spricht von Vergeltungsschlag

Russland erklärte, es habe ukrainische Militäreinrichtungen mit hochpräzisen Waffen getroffen. Dies sei eine Reaktion auf einen ukrainischen Angriff auf die südrussische Grenzregion Belgorod mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zudem seien die russischen Streitkräfte in der Ostukraine weiter vorgerückt und hätten die Kontrolle über die Siedlungen Petropawliwka und Wremiwka in der Region Donezk übernommen.

Auch die Ukraine meldete Angriffe auf Russland: Man habe in der Nacht ein Öllager in der westrussischen Region Kaluga angegriffen. Das Depot sei wichtig für die militärische Logistik Russlands, teilte der ukrainische Generalstab mit. Es werde noch geprüft, welchen Schaden der Angriff verursacht habe.

Die Angaben der Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Rebecca Barth, ARD Kiew, tagesschau, 18.01.2025 12:44 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 18. Januar 2025 um 12:00 Uhr.