Nach Feuer in Paris Notre-Dame bleibt für Jahre geschlossen
Nach dem verheerenden Brand wird die Pariser Kathedrale Notre-Dame bis zu sechs Jahre geschlossen bleiben. Die französische Regierung will den Wiederaufbau aber so zügig wie möglich vorantreiben.
Die Leitung der Kathedrale Notre-Dame hat bekannt gegeben, dass das Pariser Wahrzeichen nach dem verheerenden Feuer für voraussichtlich fünf bis sechs Jahre geschlossen bleibt. Was die 67 Mitarbeiter der Kirche nun für Aufgaben übernehmen werden, konnte Bischof Patrick Chauvet noch nicht sagen.
Internationaler Architekturwettbewerb ausgerufen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron berief eine weitere Sondersitzung zum Wiederaufbau von Notre-Dame ein. An der Sitzung am Nachmittag nehmen unter anderem die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sowie die Chefin der UNESCO, Audrey Azoulay, teil.
Zudem schrieb die Regierung einen internationalen Wettbewerb aus, damit der bei dem Brand eingestürzte Spitzturm wieder aufgebaut wird. Der Vierungsturm wurde im 19. Jahrhundert gebaut.
Das Feuer war am späten Montagnachmittag im Dachstuhl Notre-Dames ausgebrochen. Mehr als 15 Stunden waren Rettungskräfte im Einsatz, um den Brand zu löschen. Große Teile der gotischen und jahrhundertealten Kathedrale sind durch die Flammen zerstört worden.
Macron hält Wiederaufbau in fünf Jahren für machbar
Der neue Turm solle "den Techniken und Herausforderungen unserer Epoche angemessen" sein, sagte der französische Premierminister Édouard Philippe nach einer Kabinettssitzung, in der der Wiederaufbau Thema war.
Macron hatte in einer Fernsehansprache in Aussicht gestellt, dass die Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder intakt sein solle.
Der frühere Kulturminister Jack Lang nannte den Plan des Staatschefs realistisch. "Die Mittel sind da", sagte er und verwies auf die bislang 800 Millionen Euro Spenden, die bereitgestellt worden sind. Zu den Gesamtkosten des Wiederaufbaus gibt es jedoch noch keine Schätzungen.
Hohe Spendenbereitschaft
Auch der Zentral-Dombauverein (ZDV) Köln hat eine Spendenaktion für den Wiederaufbau gestartet. "Was der Kölner Dom für Deutschland ist, ist Notre-Dame für Frankreich. Die beiden Kirchen verbindet eine geschwisterliche Beziehung", betonte Dompropst Gerd Bachner.