Bundeswehr Noch schneller raus aus Mali?
Der UN-Sicherheitsrat will bald über ein früheres Auslaufen der Mali-Mission abstimmen. Auch für die Bundeswehr erhöht sich der Zeitdruck: Man werde versuchen, schneller als geplant abzuziehen, sagte Minister Pistorius.
Raus aus Mali, aber geordnet - so lautet die Devise der Bundeswehr für den längst beschlossenen Abzug. Im Feldlager vor Ort in Gao sind Logistikexperten bereits seit Wochen damit beschäftigt, genau dies so reibungslos wie nur möglich umzusetzen.
Doch nun dürfte der Zeitdruck noch einmal zunehmen: Der Entwurf einer von Frankreich vorgelegten UN-Resolution sieht vor, dass die Blauhelmmission der Vereinten Nationen bereits bis Jahresende auslaufen soll. Wird das so beschlossen, hätte das auch Auswirkungen auf die Bundeswehr, die ihren Abzug ursprünglich bis Ende Mai 2024 geplant hatte.
Pistorius: "Unerfreuliche Situation"
Von einer "unerfreulichen Situation" sprach nun Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, aber nicht von einer, die eine neue oder zusätzliche Gefährdung für die Soldatinnen und Soldaten vor Ort mit sich bringe. Er deutet dennoch sehr wohl Auswirkungen auf den Abzugsfahrplan an: "Wir werden versuchen, noch etwas schneller rauszukommen, rauszugehen aus Mali - aber geordnet", sagte der SPD-Politiker im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF.
Die malische Regierung habe stets zugesichert, auch bei einer Beendigung des Mandats einen geordneten Rückzug zu gewährleisten, betonte der Verteidigungsminister. Darauf werde es am Ende ankommen und dazu würden die Gespräche laufen.
Logistikexperten der Bundeswehr hatten schon beim Abzug aus Afghanistan darauf hingewiesen, dass eine schnellere Rückverlegung von Material und Personal stets möglich sei. Je nach Zeitplan müsste aber womöglich mehr Gerät vor Ort bleiben und entweder verschenkt, verkauft oder - bei sensiblem Material - vernichtet werden.