Obama empfängt Apollo-Astronauten Lob für "wahre amerikanische Helden"
Anlässlich des 40. Jahrestages der Mondlandung ließ es sich US-Präsident Obama nicht nehmen, die Astronauten der Apollo-11-Mission persönlich zu empfangen. Im Weißen Haus würdigte er sie als "wahre amerikanische Helden" - und verglich ihre Leistung mit seinen eigenen Zielen.
Von Anna Engelke, NDR-Hörfunkstudio Washington
Barack Obama begrüßte die drei Astronauten der historischen Mond-Mission mit ausgesprochen warmen Worten: "Sie sind drei Ikonen, drei wahre amerikanische Helden", so der Präsident.
Obama erzählte, dass er bei der Rückkehr der Apollo-Astronauten vor 40 Jahren bei seinen Großeltern in Hawaii lebte und von den Schultern seines Großvaters aus in Richtung Pazifik winkte. Also dorthin, wo die Kapsel mit den drei Astronauten nach ihrem Mond-Abenteuer gelandet war. Er erinnere sich, wie er amerikanische Flaggen geschwenkt habe, so der US-Präsident. Sein Großvater habe gesagt, die Apollo-Mission sei ein Beispiel dafür, dass Amerikaner alles erreichen könnten, was sie sich vornehmen.
Mathe und Naturwissenschaften "cool" machen
"Das Land ziehe immer noch Inspiration aus dem, was Sie getan haben", versicherte der Präsident den Astronauten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins. Die Landung der ersten Menschen auf dem Mond vor 40 Jahren verglich Obama mit seinem Ziel, die USA bis zum Jahr 2020 zum Land mit der höchsten Rate an Hochschulabsolventen zu machen: Er wolle erreichen, "dass Mathe und Naturwissenschaften wieder cool sind".
"Zum Mars und nicht zum Mond"
Die drei älteren Herren - alle sind inzwischen Ende 70 - nickten freundlich. Aber vermutlich hätten sie von Obama lieber etwas anderes gehört. Nämlich, dass sich der US-Präsident der nächsten großen Mission im Weltall verschreibt: der Reise zum Mars. Während des kurzen Auftritts vor den Journalisten sprach lediglich Obama, aber Aldrin hatte zu dem Zeitpunkt schon eine andere Jubiliäums-Veranstaltung genutzt, um seine Botschaft unters Volk zu bringen: "Die Maxime muss heißen: Amerika zum Mars und nicht zurück zum Mond".
Die derzeitigen Nasa-Pläne sehen vor, im Jahr 2020 zum Mond zurückzukehren, dort eine ständige Basis zu bauen und bis zum Jahr 2037 zum Mars zu fliegen. Für den 79-jährigen Aldrin ist der Zwischenstopp auf dem Mond schlicht Zeitverschwendung: Auf dem Mond gebe es kein Leben, ob es auf dem Mars Leben gebe, wisse man nicht, aber: "Wir sollten es uns verdammt noch mal angucken", so Aldrin.
Bemannte Weltallmissionen werden überprüft
Obama lässt gerade alle Pläne der NASA für künftige bemannte Missionen ins Weltall überprüfen. Im August soll die dafür zuständige Kommission ihre Ergebnisse vorstellen. Mond-Veteran Aldrin und andere Apollo-Astronauten hoffen, dass die Mission zum fernen Mars nicht dem Sparzwang zum Opfer fällt.
"Wir bringen das Leben auf den Mars"
"Wenn wir auf dem Mars ankommen und kein Leben finden, dann wird von dem Zeitpunkt an dort Leben sein. Wir bringen das Leben dahin. Seien es Bakterien oder zurückgelassene Urin-Beutel", fügte der handfeste Aldrin noch hinzu. Wenn man die Mars-Mission zusammen mit anderen Nationen wie China oder Russland in Angriff nähme, brächte man die Welt enger zueinander, zeigten sich die ehemaligen Apollo-Astronauten überzeugt.