Krieg im Gazastreifen Netanyahu kündigt weitere Verhandlungen an
In die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen scheint Bewegung zu kommen. Israels Regierungschef Netanyahu kündigt weitere Friedensgespräche für die kommende Woche an.
Israelische Unterhändler werden laut Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in der kommenden Woche die Gespräche über eine Waffenruhe mit der Hamas wiederaufnehmen. Das Büro des Regierungschefs teilte aber auvh mit, die israelischen Vertreter würden bei den Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha gegenüber den Vermittlern aus den USA, Katar und Ägypten deutlich machen, dass es noch "Lücken zwischen den Parteien" gebe.
Die israelische Erklärung wurde wenige Stunden nach einer Mitteilung der Hamas veröffentlicht, in der es hieß, ihre Änderungsvorschläge zu einem US-Plan für eine Waffenruhe seien von den Vermittlern positiv aufgenommen worden. Es gebe aber noch keinen festen Termin für Verhandlungen, und die offizielle Position Israels sei noch nicht bekannt.
Hat die Hamas ihre Forderungen aufgeweicht?
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf einen palästinensischen Insider, dass die Hamas ihre Position in den Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Israel verändert habe. Demnach fordere die Hamas nicht länger als Bedingung für eine Unterzeichnung eines Rahmenabkommens eine israelische Zusage zu einem dauerhaften Waffenstillstand. Zudem könnten Verhandlungen darüber während einer ersten sechswöchigen Phase stattfinden.
Die Hamas will ein Abkommen erreichen, das den vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und die Beendigung des Krieges sicherstellt. Netanyahu sagte dagegen, der Krieg könne nicht beendet werden, bevor die Hamas beseitigt sei. Die Nachkriegsordnung und die Kontrolle über das Küstengebiet nach dem Krieg waren ebenfalls strittige Themen.
Die Gespräche über eine Waffenruhe scheinen nach wochenlangem Stillstand wieder in Gang zu kommen. Teil der israelischen Delegation ist nach übereinstimmenden Medienberichten der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea. Am Donnerstag hatte ein Mitglied der israelischen Unterhändler von einer reellen Chance auf eine Einigung mit der Hamas zur Geisel-Freilassung gesprochen.
Hisbollah-Chef schaltet sich ein
Parallel zu den Gesprächen in Doha sind in der libanesischen Hauptstadt Beirut hochkarätige Vertreter der radikal-islamistischen Gruppen Hamas und Hisbollah zusammengekommen. Die Hisbollah teilte mit, ihr Anführer Hassan Nasrallah habe eine Delegation unter der Leitung des Hamas-Funktionärs Chalil al-Hajja empfangen.
In den Gesprächen sei es um die jüngsten Entwicklungen in den Verhandlungen über eine Waffenruhe und sicherheitspolitische Entwicklungen gegangen. Zudem hätten Hamas-Mitglieder mit Spitzenvertretern der jemenitischen Huthi-Miliz und verbündeter Gruppen aus dem Irak politische Entwicklungen diskutiert. Die Hisbollah im Libanon erklärte ihrerseits, im Falle einer Waffenruhe werde auch sie sofort ihre Angriffe auf Israel einstellen.