DeutschlandTrend Jamaika soll für gerechte Löhne sorgen
Noch steht die Jamaika-Koalition nicht - aber was sie aus Sicht der Bundesbürger tun sollte, zeigt der DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin: Gerechte Löhne und Steuern, ein besseres Pflegesystem, klare Regeln für Zuwanderung - so lauten die Wünsche.
Für gerechte Löhne und Steuern sorgen - das ist aus Sicht der Bundesbürger die wichtigste Aufgabe der kommenden Bundesregierung, wie aus dem DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin hervorgeht. 24 Prozent gaben dies als primäres Ziel an, dicht gefolgt von der Verbesserung des Pflegesystems (22 Prozent).
18 Prozent fordern vorrangig klare Regelungen für Zuwanderung. Für 14 Prozent steht die Terror- und Kriminalitätsbekämpfung an erster Stelle und für 13 Prozent die Aufgabe, den Klimaschutz voranzutreiben. Nur drei Prozent gaben an, die Digitalisierung zu fördern, sei wichtigste Aufgabe.
Unterschiedliche Prioritäten - je nach Parteinähe
Zwischen den Anhängern der Jamaika-Parteien gibt es in dieser Frage teils unterschiedliche Auffassungen. Die Regelung für Zuwanderung halten 23 Prozent der CDU/CSU-Anhänger für die wichtigste politische Aufgabe, dicht gefolgt von der Verbesserung des Pflegesystems (22 Prozent). 19 Prozent halten gerechtere Löhne und Steuern für das wichtigste Ziel.
Bei den FDP-Anhängern sieht es ähnlich aus. Hier steht aber die Verbesserung des Pflegesystems an erster Stelle (26 Prozent) und 25 Prozent wünschen sich vorrangig klare Regeln für die Zuwanderung. Genau wie bei den CDU/CSU-Anhängern halten 19 Prozent gerechtere Löhne und Steuern für das wichtigste Ziel.
Für die Anhänger der Grünen stehen Regelungen für Zuwanderung erst an vierter Stelle (acht Prozent), 41 Prozent sehen einen besseren Klimaschutz als die wichtigste Aufgabe und 20 Prozent eine Verbesserung des Pflegesystems. Den Klimaschutz halten aber nur 11 Prozent der CDU/CSU-Anhänger und neun Prozent der FDP-Anhänger für die wichtigste politische Aufgabe der neuen Regierung.
Mehrheit findet Kompromisse gut
Die große Mehrheit (83 Prozent) der Bundesbürger findet es gut, wenn Politiker und Parteien in den Sondierungsgesprächen Kompromisse eingehen, weil Kompromisse zur Koalitionsbildung und zur Demokratie gehören. Fast jeder Zehnte (11 Prozent) denkt, dass Kompromisse schlecht sind, da die Politiker und Parteien dadurch ihre Prinzipien aufgeben.
Union und Linke mit leichtem Minus
In der Sonntagsfrage erhält die Union 31 Prozent der Wählerstimmen, die SPD kommt auf 21 Prozent. Die AfD und die FDP erhalten jeweils zwölf Prozent der Stimmen. Die Grünen würden elf Prozent der Bürger wählen, die Linke neun Prozent.
Im Vergleich zum ARD-DeutschlandTrend vom 12. Oktober 2017 gewinnen SPD, AfD, FDP und Grüne jeweils einen Prozentpunkt hinzu. Die Union und die Linke verlieren jeweils einen Prozentpunkt.
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1026 Befragte
Erhebungszeitraum: 16. bis 18. Oktober 2017
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent