Gesundheitsministerium und DWD Warnung vor Gesundheitsgefahren durch Hitze
In den kommenden Tagen soll es extrem heiß werden. Gesundheitsministerium und Wetterdienst haben Verhaltenstipps ausgegeben. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, auf besonders gefährdete Mitmenschen zu achten.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Bundesgesundheitsministerium warnen gemeinsam vor einer Hitzewelle mit Höchstwerten von 28 bis 35 Grad in den kommenden Tagen. Das Ministerium empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern, besonders Schwangeren, Eltern mit kleinen Kindern, Älteren und chronisch Kranken, vorsichtig zu sein, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Bürgerinnen und Bürger sollten auch prüfen, ob sie ältere oder behinderte Menschen kennen, denen sie ihre Hilfe anbieten können.
Zu den Empfehlungen zählt, ausreichend zu trinken, körperliche Anstrengungen speziell in der Mittagszeit und am frühen Nachmittag zu vermeiden, sich einzucremen und im Schatten zu bleiben sowie die Wohnung kühl zu halten. "Erst wenn es draußen kühler ist als in der Wohnung, ist Lüften zu empfehlen", hieß es. Auch aktives Kühlen, etwa mit feuchten Tüchern, könne helfen.
Hitzeschutzplan in Vorbereitung
Das Gesundheitsministerium arbeitet derzeit an einem bundesweiten Hitzeschutzplan. Er sieht vor, das Hitzewarnsystem des DWD standardmäßig zu nutzen. Die Länder sollen prüfen, ob bei bestimmten Warnstufen eine Reihe von Maßnahmen verpflichtend sein sollen. Im Blick stehen dabei unter anderem auch Warnungen vor Beginn von Hitzewellen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte bei der Vorstellung der Pläne angekündigt, man wolle sich an Frankreich orientieren, wo je nach Schwere einer Hitzewelle im ganzen Land Schutzmaßnahmen ausgelöst werden.
Diese reichen von Kälteräumen über Hitzeaktionspläne für Pflegeeinrichtungen und Kliniken bis zu Anrufen bei alten Menschen, damit sie regelmäßig trinken. In der Vergangenheit seien jedes Jahr Tausende Menschen an Hitze gestorben. Dies betreffe nicht nur ältere Menschen, sondern etwa auch Schwangere, chronisch Kranke und Obdachlose, so Lauterbach.
Bis zu 38 Grad am Sonntag
Laut DWD steigen die Temperaturen am Sonntag noch weiter an: Vom Oberrhein bis in die östliche Mitte sind Höchstwerte bis 38 Grad möglich, die 30-Grad-Marke dürfte vielerorts überschritten werden. Laut der DWD-Meteorologin Sabine Krüger werden die Höchstwerte entlang des Oberrheins und Mains sowie vom Thüringer Becken bis in die Magdeburger Börde erwartet.
Zunehmende Feuchte lässt zudem die Wärmebelastung deutlich ansteigen. Abkühlung gibt es nur im höheren Bergland und bei Seewind an der Küste.
Für Sonntag werden lokal heftige Gewitter mit Unwetterpotenzial erwartet. Laut Krüger besteht besonders im Westen und Nordwesten "die Gefahr von heftigem Starkregen, größerem Hagel und schweren Sturmböen, vereinzelt auch orkanartigen Böen". Auch im südwestlichen Bergland und in den Alpen könnten Starkregen und kräftige Gewitter auftreten. Im Osten sei hingegen Sonnenschein und klarer Himmel angesagt.
Die neue Woche beginnt im Süden und Osten dann mit Höchstwerten zwischen 30 und 35 Grad schwülheiß. Die Gewitter verlagern sich in den Osten und in die Südosthälfte. Im Westen und Norden ist es mit Höchsttemperaturen von 25 bis 30 Grad etwas kühler. Dort kann es zeitweise schauerartigen Regen oder einzelne Gewitter geben.