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Nach Attacke am Holocaust-Mahnmal Identität des mutmaßlichen Angreifers geklärt
Nach dem Angriff auf einen Touristen am Holocaust-Mahnmal in Berlin ist die Identität des mutmaßlichen Angreifers geklärt. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen anerkannten Flüchtling aus Syrien. Er soll heute vor den Haftrichter treten.
Nach der Attacke auf einen 30-jährigen spanischen Touristen im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals in Berlin steht die Identität des mutmaßlichen Angreifers fest: Es handelt sich um einen 19 Jahre alten anerkannten Flüchtling aus Syrien, der in einer Geflüchtetenunterkunft in Leipzig leben soll. Das bestätigte die Berliner Staatsanwaltschaft.
Die Polizei hatte den Mann rund drei Stunden nach der Tat im Umfeld des Mahnmals festgenommen. Der Mann habe bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet, teilte ein Polizeisprecher mit. Er soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Er soll den Spanier mit einem spitzen Gegenstand angegriffen und schwer verletzt haben.
Die genauen Hintergründe der Tat sind unklar. Aus Polizeikreisen heißt es, dass es Hinweise auf ein islamistisches Motiv gebe.
Täter stach offenbar unvermittelt zu
Die Attacke ereignete sich am nördlichen Teil des Denkmals für die ermordeten Juden Europas an der Behrenstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Botschaft der USA. Ob die Tat in einem Zusammenhang mit der US-Botschaft oder dem Mahnmal selbst steht, ist unklar.
RBB-Reporterin Kerstin Breinig berichtete, dass zwei Männer im Stelenfeld des Mahnmals aufeinander zugegangen sein sollen, als plötzlich einer der beiden unvermittelt zustach. Sie schilderte bei tagesschau24 auch Einzelheiten zur Festnahme des mutmaßlichen Täters durch die Polizei.
Das Holocaust-Denkmal des Architekten Peter Eisenman war im Mai 2005 der Öffentlichkeit übergeben worden. Mit dem Stelenfeld und einem unterirdischen Informationsort wird in der Hauptstadt nahe dem Brandenburger Tor an die rund sechs Millionen ermordeter Juden unter der Herrschaft des Nationalsozialismus erinnert.