Unwetter in Deutschland Hagel, Starkregen, abgesagte Konzerte
In vielen Teilen Deutschlands haben Unwetter für Überschwemmungen und vollgelaufene Keller gesorgt. Auch der Bundespräsident und zwei Konzerte in Berlin waren betroffen. Inzwischen hat sich die Wetterlage entspannt.
Nach dem gewittrigen Start ins Wochenende hat der Samstag vor allem im Osten und Süden Deutschlands erneut Regen und Gewitter gebracht.
Während sich im Westen und Nordwesten bereits ein Keil mit trockenerer und kühlerer Luft bemerkbar mache, halte sich im Rest des Landes feuchtwarme Luft, erklärte der Deutsche Wetterdienst. Die Wahrscheinlichkeit für extreme Regenmengen sei aber geringer.
Bundesweit Überflutungen
In weiten Teilen Deutschlands hatten Unwetter mit Hagel und Starkregen am Freitag und in der Nacht zu Samstag für überflutete Keller und Straßen gesorgt. In Nürnberg meldete die Leitstelle rund 470 Einsätze von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk. Sie waren in Nürnberg, Fürth und den Landkreisen Fürth und Erlangen-Höchstadt im Einsatz.
In Mittelfranken und in der Oberpfalz standen Hunderte Keller und mehrere Straßen unter Wasser.
In Berlin wurden mehrere Veranstaltungen abgesagt. Das Staatsballett Berlin musste beispielsweise wegen des Unwetters eine geplante Schiffstour auf der Spree verschieben.
Die Punkband Die Ärzte und Rapper Marteria sagten Konzerte ab, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender beendeten das Bürgerfest für ehrenamtlich Engagierte sicherheitshalber vorzeitig.
In Pinneberg in Schleswig-Holstein waren bereits am Freitagvormittag zahlreiche Straßen, Keller und Tiefgaragen voller Wasser gelaufen. Betroffen waren nach Feuerwehrangaben 130 Keller und Straßenzüge.
In Gersdorf im Landkreis Zwickau verwüstete eine Schlammlawine ein Freibad. Der Schlamm stehe dort einen halben Meter hoch im Becken und werde langsam fest, sagte der stellvertretende Bürgermeister Steffen Kretschmar. Auch Gärten und Straßen seien während eines Unwetters in der Nacht überspült worden. Die Feuerwehr sei den ganzen Tag im Einsatz gewesen, um aufzuräumen.
Lagerhalle abgebrannt
Nach einem Blitzeinschlag brannte im baden-württembergischen Weingarten eine 3000 Quadratmeter große Lagerhalle. Die Straßen waren wegen des nächtlichen Unwetters nur schwer zu befahren, weshalb die Feuerwehr zunächst nur schwer vorankam.
Im Ortenaukreis in Zell am Harmersbach (Baden-Württemberg) sackte ein Hang auf eine Straße ab.Wegen Wassermassen und Geröll auf der Fahrbahn musste auch die Autobahn 8 bei Pforzheim kurzzeitig gesperrt werden.
Auch am Bodensee kam es zu Unwettern. Über das Stadtgebiet Konstanz, den Bodanrück und die Bodensee-Insel Reichenau zog eine Gewitterfront mit Starkregen hinweg. Von dort wurden rund 50 Wassereinbrüche in Kellern und Wohnungen gemeldet.
Starkregen auch am Sonntag möglich
Für Sonntag werden für den Süden erneut einzelne Schauer und Gewitter vorausgesagt, teils auch mit Starkregen. Im Nordosten kann es anfangs noch schauerartigen Regen geben.
Ansonsten zeigt sich der Himmel aufgelockert bewölkt, vor allem im Südwesten bleibt es laut DWD auch länger sonnig und trocken. Die Höchstwerte liegen bei 20 bis 28 Grad.