Schaden in Millionenhöhe Ermittler heben Schmugglerring für Zigaretten aus
Es geht um 150 Container mit unverzollten Tabakwaren: Über Jahre sollen Schmuggler so 1,5 Milliarden Zigaretten in die EU gebracht haben. Der Schaden geht laut Behörden in die Millionen. Zehn Verdächtige wurden nun festgenommen.
Ein internationales Ermittlerteam hat zehn mutmaßliche Zigarettenschmuggler festnehmen lassen. Die Verdächtigen sollen über mehrere Jahre 150 Container mit rund 1,5 Milliarden unversteuerten und unverzollten Zigaretten in die EU geschmuggelt haben, wie die Staatsanwaltschaft Bielefeld und das Zollfahndungsamt Hannover gemeinsam mitteilten. Den entstandenen Steuerschaden bezifferten die Beamten auf mehr als 550 Millionen Euro.
Bei der Razzia gegen die Bande seien durch die federführende Staatsanwaltschaft Bielefeld zehn Haftbefehle in Deutschland, den Niederlanden und Belgien sowie 15 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden, erklärten die Ermittler. Die internationale Gruppe aus belgischen und niederländischen Ermittlern sowie dem Zollfahndungsamt Hannover habe seit vier Jahren zusammengearbeitet, hieß es.
Auch Wasserpfeifentabak sichergestellt
Außerdem wurden laut den Ermittlern 51 Tonnen unversteuerter Wasserpfeifentabak sichergestellt. Die unversteuerten Zigaretten seien bei offiziellen Herstellern in der Türkei und im Iran produziert, weltweit exportiert und von Mittätern umgeladen worden, bevor sie unter Veränderung der Warenbezeichnung in den Seefrachtdokumenten in die EU gebracht wurden.
Die Ermittlungen gegen die Bande laufen demnach seit Mai 2020, als der belgische Zoll Unstimmigkeiten bei Containern feststellte, die angeblich Baumaterial für ein Unternehmen in Hannover enthielten. Bei einer Überprüfung stellte sich heraus, dass zwei von ihnen vollständig mit unversteuerten Zigaretten beladen waren.