Corona und Grippeschutz Hausärzte hoffen auf Kombi-Impfstoff
Deutschlands Hausärzte wünschen sich in "absehbarer Zeit" einen kombinierten Impfstoff gegen Corona und Grippe. Zugleich fordern sie erneut Einzeldosen für den Corona-Impfstoff, damit man "auch spontan impfen" könne.
Deutschlands Hausärzte machen sich für Doppel-Impfungen gegen Corona und Grippe aus einer Spritze stark. "Wir hoffen sehr, dass es den Kombi-Impfstoff in absehbarer Zeit gibt", sagte der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, wer sich wann impfen lassen soll, seien für Corona und Grippe "ziemlich identisch", sagte Beier. Einen Kombi-Impfstoff "würden wir uns in den Praxen sehr wünschen".
Zudem machte der Verbandschef Druck auf Politik und Hersteller, für Einzeldosen für Corona-Impfungen zu sorgen. "Wir erwarten, dass das jetzt endlich kommt, sodass wir spontan impfen können", sagte Beier der Zeitung weiter. Nach wie vor gebe es den Corona-Impfstoff nur im Sechserpack. Es müssten also jeweils sechs Impflinge für einen Tag organisiert werden, oder es müsse Impfstoff weggeworfen werden. "Wir haben relativ wenig Verständnis, warum man es nicht geschafft hat, für den anstehenden Winter auf Einzeldosen umzustellen", sagte Beier. "Es wäre wirklich an der Zeit dafür."
Warnung vor angespannter Lage in Arztpraxen
Die Lage in den Praxen werde in den Wintermonaten wieder "sehr, sehr angespannt sein", sagte der Hausärztechef. Es werde "sehr hohe Infektionszahlen" geben, nicht nur, aber auch mit dem Coronavirus. Daher müssten sich Patienten in der kalten Jahreszeit auf Warteschlangen einstellen, und auch die Telefonleitungen würden häufig belegt sein.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine jährliche Impfung etwa für Schwangere, Menschen über 60, medizinisches Personal, Menschen, die viel Kontakt zu anderen Menschen haben, oder Personen mit Grunderkrankungen, darunter auch Kinder. Auch für gesunde Kinder und Jugendliche könne eine Grippeimpfung sinnvoll sein, da sie in Kita und Schule viel Kontakt mit anderen haben, hieß es. Die STIKO empfiehlt zudem eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus für Menschen ab 60 Jahren oder mit bestimmten Vorerkrankungen sowie für medizinisches und pflegendes Personal. Die jährliche Auffrischungsimpfung sollte mindestens zwölf Monate nach der letzten Impfung oder Ansteckung mit dem Coronavirus erfolgen.