Zahlreiche Koffer lagern im Gepäckausgabe-Bereich. Koffer, Taschen und Kinderwagen stehen in der Gepäckausgabe des Airports und finden erst nach Tagen ihre Besitzer. Nach Angaben des Flughafens handelt es sich um sogenanntes Rush Gepäck, das mit einem späteren Flug als der Passagier angekommen ist.

Baden-Württemberg Heilbronner Reiseanbieter We-Flytour vor der Insolvenz

Stand: 25.11.2024 15:27 Uhr

Der Reiseanbieter We-Flytour aus Heilbronn wird Insolvenz anmelden. Betroffen sind rund 1.500 Reisende, die derzeit im Urlaub sind. Zudem wurden nicht angetretene Reisen storniert.

Der Reiseveranstalter We-Flytour mit Sitz in Heilbronn wird voraussichtlich am Dienstag einen Antrag auf Insolvenz stellen. Das gab der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) auf seiner Webseite bekannt. Davon betroffen sind alle noch nicht angetretenen Reisen mit Reisebeginn bis einschließlich Dienstag, den 26. November.

Die entsprechenden Reisen wurden bereits von We-Fyltour storniert. Noch größere Sorgen dürften sich allerdings Kundinnen und Kunden gemacht haben, die bereits über We-Flytour in den Urlaub geflogen sind. Rund 1.500 Reisende, die sich dem DRSF zufolge vor allem in Ägypten und der Türkei aufhalten, sind ebenfalls von der angekündigten Insolvenz betroffen.

DRSF sichert Betroffenen Unterstützung zu

Der DRSF sichert diesen Reisenden aber eine sichere Heimreise oder die Fortsetzung des Urlaubs zu - in enger Zusammenarbeit mit dem betroffenen Unternehmen, wie es auf der DRSF-Website heißt. Es seien auch die gebuchten Pauschalreisen abgesichert. Außerdem sollen auch die von den Stornierungen betroffenen Menschen kontaktiert werden und Hilfe bei der Rückerstattung ihres Geldes bekommen.

Der Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) unterstützt Betroffene
Die Deutsche Reisesicherungsfonds GmbH (DRSF) wird beaufsichtigt durch das Bundesministerium der Justiz. Bei einer gebuchten Pauschalreise sind Kundinnen und Kunden besonders geschützt. Der DRSF gewährleistet nach eigenen Angaben für alle, die sich aktuell im Urlaub befinden, eine sichere Heimreise oder die Fortsetzung des Urlaubs. Auch geleistete Anzahlungen gibt es zurück. Grund dafür ist eine EU-Pauschalreiserichtlinie. Damit genügend finanzielle Mittel für solche Notfälle bereitstehen, sind Reiseveranstalter mit einem Jahresumsatz von mehr als zehn Millionen Euro seit November 2021 verpflichtet, Beiträge in den DRSF einzuzahlen.  Auf der Webseite des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) gibt es Informationen, wo Betroffene Hilfe bekommen: Reisende in der Türkei erhalten unter den folgenden Nummern Hilfe: +90 (0)533 653 35 38 und +90 (0)533 613 91 53 Reisende in anderen Zielgebieten können sich an die folgende Nummer wenden: +49 (0)69 9588 4076 Für alle allgemeinen Fragen rund um die drohende Zahlungsunfähigkeit von We-Flytour steht auch eine eigens eingerichtete Service-Hotline des DRSF zur Verfügung: +49 (0)30 25 89 87 253

25 Mitarbeitende betroffen

In Heilbronn sind von der angekündigten Insolvenz 25 Mitarbeitende betroffen. Dem Magazin "fvw|TravelTalk" zufolge gibt We-Flytour den "plötzlichen Rückzug" des Kreditkarten-Dienstleisters GetNet (Santander Bank) und eine Verzögerung beim Wechsel des Anbieters als Gründe für die Insolvenz an. Demnach sei die Zahlungsfähigkeit des Reiseanbieters "erheblich beeinträchtigt" worden.

Der Geschäftsführer von We-Flytour war am Montag für den SWR nicht zu sprechen.

Sendung am Mo., 25.11.2024 6:00 Uhr, SWR4 BW am Morgen, SWR4 Baden-Württemberg

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