
Baden-Württemberg Tierschutz: Mehr als 800 Verstöße in BW
Erschlagene Schwäne, vergiftete Hunde, Schüsse auf Tauben - die Behörden erfassten 2024 viele Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Rund zwei Drittel der Taten wurden aufgeklärt.
808 Verstöße gegen das Tierschutzgesetz hat das Landeskriminalamt (LKA) im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg festgestellt. Das ist im Vergleich zu 2023 zwar ein Rückgang um knapp fünf Prozent, allerdings lagen die Zahlen in den Jahren davor auch deutlich niedriger. Unter den Verstößen waren 2024 zum Beispiel Dutzende Fälle von ausgelegten Giftködern, so das LKA.
Hund stirbt nach Biss in Giftköder
Ein solcher Fall ereignete sich im Sommer 2024 in Heidelberg. Dort starb ein Hund, nachdem er in einen ausgelegten Giftköder gebissen hatte. Ende Juni waren laut örtlicher Polizei mehrere Köder aus gekochtem Fleisch mit Tackernadeln, kleinen Schrauben und weiß-bläulichen Kügelchen ausgelegt worden. Der vierjährige Hund sei gestorben, nachdem er davon gefressen hatte. Ein weiterer wurde demnach notoperiert.
Im April starb ein Hund in Östringen (Kreis Karlsruhe) unter Würgen und Erbrechen. Ein Giftköder wurde als Ursache vermutet. Das Tier hatte beim Gassigehen eine unbekannte Substanz vom Boden gegessen, teilte die Polizei damals mit. Die Besitzerin entdeckte daraufhin etwas Fleischähnliches am Boden und im Maul des Tieres.
Erschlagene Schwäne in Oberesslingen
Ein anderer außergewöhnlicher Fall ereignete sich im November in Oberesslingen (Kreis Esslingen). Dort wurden zwei Schwäne von Unbekannten erschlagen. Wie die Wasserschutzpolizei damals mitteilte, wurden die beiden Tiere im Neckar gefunden. Beide wiesen ähnliche Kopfverletzungen auf, die mutmaßlich von einem gezielten Schlag mit einem stumpfen Gegenstand stammten.
Wie das Landeskriminalamt weiter mitteilte, führte außerdem die nicht artgerechte Haltung oder Zucht im vergangenen Jahr immer wieder zum qualvollen Tod von Tieren. Auch habe es Fälle gegeben, in denen Tierhalter ihre Tiere mittels Elektroimpulshalsbändern "erziehen" wollten, so das LKA. Weitere Tierschutzverstöße seien etwa Schüsse mit Luftgewehren auf Tauben und freilaufende Katzen gewesen.
Weniger als zwei von drei Fällen werden aufgeklärt
Die Aufklärungsquote bei den Verstößen gegen das Tierschutzgesetz lag im vergangenen Jahr bei 63 Prozent. Ob es sich bei den Tatverdächtigen eher um Halterinnen und Halter oder den Tieren unbekannte Personen handelt, dazu gibt es keine Angaben.