Das Krankenhaus in Forst von außen (Foto: imago/Rad)

Brandenburg Krankenhausreform: Lausitz-Klinik Forst erwägt Geburtshilfestation zu schließen

Stand: 21.01.2025 17:56 Uhr

Die Lausitz-Klinik in Forst (Spree-Neiße) erwägt derzeit die Schließung der Geburtshilfestation. Hintergrund seien mehrere Faktoren, zum einen die abnehmenden Geburtenzahlen und zum anderen die Anpassung der Krankenhäuser an die Vorgaben der Krankenhausreform, sagte Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt am Dienstag dem rbb.
 
Die Klinik kann demnach die gesetzlich geforderte Anzahl an Fachärzten für die Geburtshilfe nicht mehr einhalten, was dazu führe, dass sie ihren Versorgungsauftrag verliert und die stationäre Geburtshilfe nicht weiter anbieten könne. "Damit hat die Geburtshilfe in dieser Form keine Perspektive mehr", so Schmidt.

Symbolbild: Ein Rollstuhl steht in einem Flur von einem Krankenhaus am 02.01.2025. (Quelle: picture alliance/SVEN SIMON/Frank Hoermann)
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Die Klinik plant daher, ihre Geburtshilfe von einer stationären auf eine ambulante Versorgung umzustellen. "Wir werden uns aus der stationären Versorgung zurückziehen und in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Cottbus in einem Modellprojekt prüfen, ob ein Geburtshaus an der Lausitz-Klinik betrieben werden kann“, sagte Hans-Ulrich Schmidt.
 
Ein weiterer Schritt sei die Umwandlung der gynäkologischen Abteilung in eine Belegabteilung, in der niedergelassene Ärzte, die auch am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Klinik tätig sind, ambulante Leistungen erbringen können.

Die Gründe für die Umstrukturierungen liegen den Angaben zufolge auch in der niedrigen Geburtenrate und dem Hebammenmangel. Bereits seit dem vergangenen Sommer bleibt die Geburtsstation der Lausitz-Klinik an den Wochenenden geschlossen, da nicht genügend Personal zur Verfügung steht. Die Patienten werden zur Versorgung stattdessen an die Medizinische Universität Lausitz-Carl Thiem (MUL-CT) in Cottbus weitergeleitet.
 
Die geplanten Änderungen spiegeln die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitssystem wider, bei denen es notwendig wird, die Strukturen sowohl an die Vorgaben der Krankenhausreform als auch an die vorhandenen Kapazitäten anzupassen, um die medizinische Grundversorgung weiterhin zu gewährleisten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.01.2025, 10:30 Uhr