Brandenburg Personalmangel und Geburtenrückgang: Abteilungen für Geburtshilfe und Gynäkologie im Ludwigsfelder Krankenhaus schließen
Anfang Oktober hatte das Ludwigsfelder Krankenhaus sein Angebot im Bereich Frauenheilkunde und Geburtshilfe einschränkt. Jetzt werden die Abteilungen komplett stillgelegt. Es entstehe aber keine Unterversorgung, erklärt das Gesundheitsministerium.
Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des evangelischen Krankenhauses Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) schließt zum Ende des Monats. Das teilte die Krankenhausleitung am Donnerstag mit. Pantientinnen können demnach nur noch bis zum 25. November stationär aufgenommen werden.
Bereits seit Anfang Oktober sind die beiden betroffenen Bereiche an den Wochenenden geschlossen, Geburten waren dort nur von Montag bis Donnerstag möglich. Nun folgt die Stilllegung zum 30. November. Davon betroffen ist auch der Kreißsaal.
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist schon chronisch. In Ludwigsfelde hat er nun sehr konkrete Auswirkungen auf die Nofallversorgung: Im evangelischen Krankenhaus können Geburten nur noch montags bis donnerstags stattfinden.mehr
250 Kinder in Ludwigsfeld geboren
Als Begründung hat die Klinik die angespannte Personalsituation und rückläufige Geburtszahlen genannt. Ein weiterer Grund sei "die strukturelle Benachteiligung von Geburtskliniken", die einen wirtschaftlichen Betrieb erst ab mehr als 800 Geburten pro Jahr möglich mache.
Im Ludwigsfelder Krankenhaus sind den Angaben zufolge in diesem Jahr bisher nur 250 Kinder zur Welt gekommen.
Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" [maz-online.de] darüber berichtet, dass die Abteilungen für Geburtshilfe und Gynäkologie geschlossen werden. Demnach hatten mehrere Hebammen angekündigt, sich beruflich neu zu orientieren. Es sei auch nicht gelungen, neue Ärztinnen und Ärzte zu gewinnen. Daher könne ein zuverlässiger Betrieb über den 30. Novemner hinaus nicht gewährleistet werden.
Gesundheitsministeriums sieht keine Unterversorgung
Für die Frauen aus der Region entsteht nach offizieller Einschätzung des Brandenburger Gesundheitsministeriums aber keine Unterversorgung. Sie sollen künftig stattdessen folgende Krankenhäuser aufsuchen:
- Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam
- St.-Josefs-Krankenhaus, Potsdam
- Klinikum Luckenwalde
- St.-Joseph-Krankenhaus, Berlin-Tempelhof
- Klinikum Dahme-Spreewald, Königs Wusterhausen
Mit den genannten Kliniken seien im Umkreis von 35 Kilometern fünf Krankenhäuser mit Abteilungen für Geburtshilfe und Gynäkologie schnell erreichbar, hieß es.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 8.11.2024, 19:30 Uhr