Archivbild: Nutzfahrzeuge vom Typ Sprinter werden am 22.06.2020 im Werk der Mercedes-Benz AG Ludwigsfelde gebaut. (Quelle: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul)

Brandenburg Steinbach fordert Konzept für Mercedes-Standort Ludwigsfelde

Stand: 10.11.2024 10:52 Uhr

Vor dem Hintergrund des Tarifstreits in der Metall- und Elektroindustrie sorgt sich die Brandenburger Landesregierung um das Mercedes-Werk in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming).
 
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, er wolle Mercedes davon überzeugen, ein belastbares Konzept für den Standort zu entwickeln, das über das Jahr 2030 hinausgeht. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt noch eine Beschäftigungssicherung für Ludwigsfelde. Dazu werde er auch den direkten Kontakt zur Konzernführung in Stuttgart suchen, betonte Steinbach.

Ein Mercedes-Stern der Mercedes-Benz-Ludwigsfelde GmbH dreht sich über den Hallen im Gewerbegebiet. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Mercedes-Standort Ludwigsfelde ab 2030 gefährdet

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IG Metall fürchtet Stellenabbau

Laut IG Metall ist ab dem Jahr 2030 ein Stellenabbau in dem Werk mit um die 2.000 Beschäftigten zu befürchten. Dort werden Mercedes-Sprinter produziert. Die Frage sei, was ab 2030 passiere, sagte Steinbach. Im Werk sei dazu eine "Taskforce" eingerichtet.
 
Mercedes in Stuttgart verwies auf die Ausgestaltung eines Zukunftsbildes gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung. Auf die Frage, ob ein Stellenabbau geplant sei, machte das Unternehmen keine Angaben. Im Werk Ludwigsfelde werde zusätzlich eine sogenannte Anlauffabrik für bestimmte Elektro-Transporter in der Van-Sparte eingerichtet, hieß es unter anderem. Außerdem plane das Unternehmen, am Standort "ein Kompetenzcenter für eVan-Individualisierungen" zu etablieren.

Symbolbild: Warnstreik IG-Metall aufgenommen am 04.11.2024. (Quelle: picture alliance/CHROMORANGE/Michael Bihlmayer)
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Gewerkschaft befürchtet große Einschnitte

Gewerkschaftsvertreter sagten dem rbb, dass die Betriebsleitung schon angekündigt hat, dass die neue, vollelektrische Version des Transporters aber hauptsächlich in Polen gebaut werden soll. Die IG Metall rechnet damit, dass es ab 2030 Arbeit für ein paar hundert Beschäftigte geben könnte, die Zahl der Beschäftigten könnte auf 500 sinken.
 
Am 15. November will sich die Geschäftsführung laut Gewerkschaft den Fragen der Belegschaft stellen. In dieser seien sehr deutlich unzufriedene Stimmen zu hören, betonte Kunzmann. "Sie sind mit der Hängepartie nicht zufrieden."
 
Mercedes produziert Pkw, Vans und Komponenten in Deutschland, Ungarn, Rumänien, Spanien und Polen. Der Autobauer erlitt im dritten Quartal wegen der Schwäche auf dem wichtigen chinesischen Markt einen Gewinneinbruch.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.11.2024, 11:35 Uhr