Hessen Jean-Matteo Bahoya von Eintracht Frankfurt: Lehrling in Lauerstellung
Knapp ein Jahr ist Jean-Matteo Bahoya nun bei Eintracht Frankfurt. In Zukunft möchte der 19-Jährige mehr Spielzeit bekommen. Und eines Tages gemeinsam mit seinem Bruder bei der Eintracht spielen.
Nein, sonderlich viel von der Knöchelverletzung von Jean-Matteo Bahoya war im Training der Frankfurter Eintracht am Mittwoch nicht zu sehen. In den vielen kleinen Spielformen mischte der Franzose fröhlich mit, beim Drei gegen Drei auf engem Platz trug sich Bahoya gleich mehrfach in die Torschützenliste ein, einmal sogar per Kopf. "Gestern hat der Knöchel noch geschmerzt, heute wurde er getaped und das Trainingsprogramm angepasst. Es läuft gut", sagte Bahoya in einer Medienrunde nach dem Training. Der französischen U20-Nationalmannschaft hatte Bahoya unlängst abgesagt.
Länderspielpause also anstatt dreier Junioren-Länderspiele mit Frankreich. Für Bahoya vielleicht die bessere Wahl. Auf 160 Spielminuten kommt Bahoya bislang in dieser Saison, erst einmal startete er von Beginn an, beim 7:2 gegen den VfL Bochum. Ansonsten gehört er zu den ersten Einwechselspielern. "Natürlich möchte ich viel spielen. Aber es ist meine erste Erfahrung im Ausland", so der Lehrling in Lauerstellung.
Bahoya: "Es ist ein wichtiges Jahr für mich gewesen"
Seit Januar ist der erst 19-Jährige nun in Frankfurt, kolportierte acht Millionen Euro überwiesen die Hessen an den SCO Angers, mit dem Bahoya in seinem ersten Profijahr aus der Ligue 1 in die Ligue 2 abgestiegen war. Sein erstes Jahr in Deutschland bezeichnet Bahoya als "Lehrjahr. Aber das heißt nicht, dass ich nicht mehr spielen möchte. Es ist ein wichtiges Jahr für mich gewesen. Ich freue mich auf die nächsten Spiele."
Durch die Zusammenarbeit mit dem Trainer habe er sich taktisch und gegen den Ball verbessert. Das Ende der Fahnenstange ist das indes noch nicht. "Ich muss mich in verschiedenen Bereichen verbessern. Wenn man in der Bundesliga spielen will, muss man auch körperlich stark sein, nicht nur fußballerische Qualität haben", so Bahoya. Dass er mithalten kann, deutete er in seinen Kurzeinsätzen an, gegen Borussia Mönchengladbach bereitete er das wichtige 2:0 von Omar Marmoush vor. "Ich fühle mich angekommen", sagt er. "Die Chemie in der Mannschaft passt sehr gut."
Bahoya: "Ich freue mich für meinen Bruder"
Den Wohlfühlfaktor dürfte auch der Wechsel von Bahoyas Bruder Paul in die Frankfurter U17 im Sommer gesteigert haben. "Ich freue mich für meinen Bruder. Wir wohnen nicht zusammen, aber wir verbringen viel Zeit miteinander. Familie bedeutet mir viel", so Bahoya. Konkurrenzdenken gibt es bei den Brüdern übrigens nicht, Paul Bahoya ist Außenverteidiger. "Es wäre ein Wunsch, dass wir irgendwann zusammenspielen. Die Familie wäre sicher stolz."
Dafür dürften es bei Bahoya selbst aber noch ein paar Einsatzminuten mehr werden. An den Trainingsleistungen dürfte es indes nicht scheitern. "Ich habe sehr hohe Ansprüche an mich und wünsche mir mehr Spielzeit", so Bahoya. "Ich gebe Gas im Training und nehme, was ich bekommen kann."