Hessen U-Bahn-Fahrplan in Frankfurt wird weiter ausgedünnt
In Frankfurt bleibt es wegen Fahrermangels beim reduzierten Nahverkehrsangebot. Die Takte einiger U-Bahnlinien werden sogar weiter ausgedünnt, auf anderen Strecken soll es kleine Verbesserungen geben.
Frankfurts städtische Nahverkehrsgesellschaft Traffiq muss am Anfang des Jahres eingeführten, sogenannten Stabilisierungsfahrplan festhalten. Damit bleibt es auch nach dem 15. Dezember bei ausgedünnten Takten, weil es an Personal fehlt.
Traffiq kündigte an, das Angebot bei Straßenbahnen und Bussen bleibe bestehen beziehungsweise werde an einzelnen Stellen verbessert. Beispielsweise sollen die Buslinien 33 und 64 verknüpft werden. Das Angebot auf der Buslinie 52 soll ausgeweitet werden.
U2, U4 und U8 fahren seltener
Bei den U-Bahnen soll es dagegen einige Änderungen geben. Verbesserungen kündigte Traffiq auf den Linien U5, U6 und U9 an, einen reduzierten Takt auf den Linien U2, U4 und U8:
- Die Linie U2 wird im Berufsverkehr alle zehn Minuten statt bisher alle 7,5 Minuten fahren, die U8 viertelstündlich statt alle zehn Minuten. Dafür sollen laut Traffiq auf beiden Linien in den Hauptverkehrszeiten alle Züge in voller Länge mit vier Wagen verkehren.
- Der Takt der U4 wird verändert: von fünf auf 7,5 Minuten in den Hauptverkehrszeiten und von 7,5 auf zehn Minuten in den übrigen Zeiten.
- Die Linie U5 soll in der Hauptverkehrszeit am Nachmittag von einem Zehn- auf einen 7,5-Minuten-Takt verbessert werden.
- Die Reduzierung des Angebots auf der Linie U6 am Sonntag auf einen 20-Minuten-Takt wird beendet, sie soll künftig wieder alle zehn Minuten fahren.
- Die Linie U9 soll samstags tagsüber wieder alle 15 Minuten fahren, derzeit ist sie nur halbstündlich unterwegs.
Zum On-Demand-Angebot Knut im Frankfurter Norden kündigte Traffiq an, dass es mit einem neuen Konzept über den Pilotzeitraum hinaus fortgesetzt werde. Knut soll "in den tiefsten Nachtstunden, wenn nur wenige Fahrgäste unterwegs sind", als Alternative für einige Buslinien einspringen.
Weiterhin hoher Krankenstand bei Fahrern
Mit dem Ende Januar in Kraft getretenen Stabilisierungsfahrplan wurden U-Bahn-, Straßenbahn- und Busfahrten in der Stadt reduziert. Damit sollten "ein verlässliches Angebot" und "ein ehrlicher Fahrplan" erreicht werden.
Traffiq-Geschäftsführer Tom Reinhold sagte nun: "Jetzt konnten wir besser darauf schauen, die leider notwendigen Einschränkungen gerechter auch auf die starken Schultern zu verteilen und auf gute Anschlüsse achten." Die von den Verkehrsunternehmen gehegte Hoffnung, schon im Sommer wieder zu einem regulären Fahrplan zurückzukehren, habe sich nicht erfüllt.
Auch die Frankfurter Verkehrsunternehmen kämpften weiterhin mit dem Fachkräftemangel, hieß es. Es gebe einen hohen Krankenstand, verkürzte Arbeitszeiten und altersbedingte Personalabgänge.
Neue Straßenbahnen aus dem Verkehr gezogen
Doch nicht nur beim Fahrpersonal gibt es Probleme. Nach Traffiq-Angaben verschärfen aktuell Lieferverzögerungen und Qualitätsmängel bei neu angeschafften Fahrzeugen die Lage. So sah sich die Verkehrsgesellschaft VGF vor wenigen Tagen dazu gezwungen, alle Straßenbahnwagen der neuen Serie aus dem Betrieb zu nehmen.
Die 14 sogenannten T-Wagen des französischen Herstellers Alstom hätten "diverse technische Auffälligkeiten, die häufiger zu Störungen führen", teilte die VGF mit. Es werde unter Hochdruck mit dem Hersteller an der Beseitigung der Mängel gearbeitet. Um den Verkehr abzudecken, will die VGF alte Straßenbahnen aus den 70er-Jahren wieder aufbereiten.
T-Wagen im Depot.