
Niedersachsen Lebensmittel-Kontrolleure entdecken mehr Verstöße in Niedersachsen
Bei Lebensmittelkontrollen in niedersächsischen Betrieben sind in den vergangenen Jahren mehr Verstöße festgestellt worden. Sie reichen von Hygienemängeln bis hin zu fehlenden Kennzeichnungen.
Wie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mitteilte, wurden im Jahr 2024 bei Kontrollen insgesamt 33.941 Verstöße festgestellt. Im Jahr 2022 waren es noch 29.158 Verstöße gewesen. Die Zahl der Kontrollen sei im gleichen Zeitraum um etwa sieben Prozent gestiegen, hieß es. Im mehrjährigen Vergleich sieht das Ministerium jedoch kaum Veränderungen. Auch in Bremen sind dem dortigen Gesundheitsressort zufolge mehr Verstöße festgestellt worden: Die Zahl der Beanstandungen sei seit 2022 von 3.577 auf 4.480 gestiegen.
Verschimmeltes Essen, schmutzige Kühlschränke
Die Lebensmittelkontrolleure haben einige unappetitliche Dinge gesehen: verunreinigte Kühlschränke in einer Gaststätte, Schimmel und mangelhafte Personalhygiene in einem Eiswagen, Hähnchenspieße vom Vortag und ungekühlte Lebensmittel in einem Imbiss, Verunreinigungen in der Eiswürfelmaschine eines Restaurants. Alle Verstöße sind auf einer Liste auf der Webseite des Ministeriums aufgeführt. Die Mängel müssen dann von den Betrieben behoben werden.
Mögliche Folgen: Neue Auflagen, Verkaufsverbot, Bußgeld
Die festgestellten Verstöße sind dem niedersächsischen Ministerium zufolge nicht zwangsläufig gesundheitsgefährdend. Demnach wurden in knapp der Hälfte der Fälle Hygienemängel beanstandet. In anderen Fällen seien hingegen fehlende Kennzeichnungen oder die Dokumentation von Wareneingangskontrollen bemängelt worden. Die Beanstandungen führen laut Bremer Gesundheitsressort unter anderem zu neuen Hygieneauflagen, verstärkten Kontrollen, Verkaufsverboten oder sogar Betriebsschließungen. Auch Bußgelder könnten verhängt werden. Das Gesundheitsressort erklärt die Zunahme von Verstößen mit dem Fachkräftemangel und der hohen Fluktuation in Belegschaften.
Häufigkeit der Kontrollen variiert
Neben Lebensmittelbetrieben werden auch Betriebe etwa für Kosmetika oder Tabak kontrolliert. Den Angaben zufolge unterscheidet sich die Häufigkeit der Kontrollen je nach Betrieb und liegt beispielsweise in Bremen zwischen einer Woche und drei Jahren. In Niedersachsen gibt es Stand 2023 etwa 360 Kontrolleurinnen und Kontrolleure, die für rund 120.000 Betriebe zuständig sind. In Bremen sind es deutlich weniger: Hier sind etwa 20 Kontrolleure in 7.200 Betrieben im Einsatz.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 05.04.2025 | 11:00 Uhr