Vogelsang in Nordrhein-Westfalen Verletzte bei Brand in Flüchtlingsunterkunft
Nach einem Großbrand in der zentralen Flüchtlingsunterkunft im Eifelort Vogelsang wurde ein 35 Jahre alter Bewohner der Einrichtung vorläufig festgenommen. Er steht in Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. 16 Personen wurden bei dem Brand verletzt.
Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Dach eines langgestreckten Gebäudes, als die ersten Feuerwehrkräfte am Samstagmittag eintrafen. Der betroffene Teil der zentralen Flüchtlingsunterkunft in Vogelsang stand bereits im Vollbrand und war nicht mehr zu retten.
Die Feuerwehr Schleiden rückte mit einem Großaufgebot an. Der Einsatzleiter ordnete eine Riegelstellung an, um die benachbarten Gebäudeteile und Unterkünfte zu schützen.
Schwierige Wasserversorgung - Rettungshubschrauber angefordert
Aufgrund der schwierigen Wasserversorgung in der abgelegenen Region mussten Tanklöschfahrzeuge Wasser von Morsbach zur Einsatzstelle transportieren.
Ein Großaufgebot des Rettungsdienstes sowie ein Rettungshubschrauber wurden angefordert. Letzterer kam jedoch nicht zum Einsatz.
Zehn der 16 Verletzten in Krankenhäuser gebracht
18 Geflüchtete wohnten in dem Haus, in dem das Feuer ausbrach.
In der zentralen Einrichtung für Geflüchtete des Landes NRW in Vogelsang sind derzeit rund 380 Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Das Feuer brach im Dachbereich eines Gebäudes aus, in dem 18 Personen wohnten. Nach bisherigem Kenntnisstand konnten alle darin befindlichen Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Laut der Polizei Euskirchen wurden jedoch 16 Personen durch das Brandgeschehen verletzt. Während zehn von ihnen in umliegende Krankenhäuser kamen, wurden die anderen sechs Bewohner noch vor Ort ambulant versorgt.
Das betroffene Gebäude brannte bis aus die Grundmauern ab, zwei angrenzende Häuser sind durch Löschwasser und Rauch ebenfalls nicht bewohnbar. Alle Bewohnerinnen und Bewohner könnten aber durch die Bezirksregierung Köln anderswo untergebracht werden, teilte der Bürgermeister von Schleiden, Ingo Pfenning, mit.
35-jähriger Bewohner vorläufig festgenommen
Dichter Schneefall erschwerte den Einsatz in Vogelsang.
Dichter Schneefall hatte den Zugang zur Einsatzstelle erschwert. Ein Traktor mit Schneepflug musste die Zufahrtswege für die Rettungsfahrzeuge freiräumen. Rund 110 Einsatzkräfte der Feuerwehren von Schleiden, Kall und Hellenthal waren vor Ort, hinzu kam eine Vielzahl an Rettungskräften und Mitgliedern von Hilfsorganisationen.
Was das verheerende Feuer verursacht hat, ist derzeit unklar. Die Polizei berief eine Mordkommission ein und ermittelt. Während des Einsatzes nahmen die Beamten einen 35 Jahre alten Bewohner der Einrichtung vorläufig fest. Er steht in Verdacht, das Feuer gelegt zu haben.
Bereits im vergangenen Januar hatte es in der Flüchtlingsunterkunft gebrannt. Damals ging die Polizei von Brandstiftung aus.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version war von 20 Verletzten die Rede. Diese Zahl wurde von der Polizei Euskirchen auf 16 korrigiert.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Ingo Pfenning, Bürgermeister von Schleiden
- Polizei Euskirchen
Über dieses Thema berichteten wir im WDR am 23.11.2024 auch im Fernsehen, in der Aktuellen Stunde um 18.45 Uhr.