Saarland Alle Saar-Schüler sollen Gedenkstätten der NS-Zeit besuchen
Schülerinnen und Schüler im Saarland sollen mindestens einmal während ihrer Schulzeit eine Gedenkstätte aus der Zeit des Nationalsozialismus oder ein ehemaliges Konzentrationslager besuchen. Dafür hat sich der saarländische Landtag ausgesprochen.
Mit Informationen von Aaron Klein
Die Orte der Verbrechen der Nazi-Zeit selbst mit eigenen Augen sehen – das soll für Schülerinnen und Schüler im Saarland zum Standardprogramm werden. Ein Besuch in einem Konzentrationslager oder einer anderen Gedenkstätte sei wirksamer als jedes Geschichtsbuch, sagte der CDU-Abgeordnete Alwin Theobald im Landtag. Sie zeigten, was es bedeutet, wenn Demokratie versagt.
Die CDU-Fraktion hatte am Mittwoch einen Antrag in den Landtag eingebracht, wonach Schülerinnen und Schüler im Saarland mindestens einmal während ihrer Schulzeit eine Gedenkstätte aus der Zeit des Nationalsozialismus oder ein ehemaliges Konzentrationslager besuchen sollten. Die SPD-Fraktion war dem Antrag beigetreten.
Die verpflichtenden Besuche von Gedenkstätten oder ehemaligen KZs sollen in jedem Fall im Schulunterricht vor- und nachbereitet werden.
Erinnerungskultur im Saarland
Auch Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) unterstützt die Pläne. Sie würdigte ähnliche, schon bestehende Projekte an saarländischen Schulen. Erinnerungskultur müsse altersgerecht und nachhaltig gestaltet werden.
Es müsse verhindert werden, dass die Shoa und der Massenmord der Nazis vergessen wird. Das sei nicht nur Aufgabe der Schulen, sondern "unser aller Verantwortung", sagte der SPD-Abgeordnete Maximilian Raber.
Die AfD-Fraktion hingegen meinte, man könne Verständnis und Einsicht nicht zur Pflicht machen. Der stellvertretende AfD-Fraktionschef Schaufert warnte vor "Zwangsbesuchen".
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 04.12.2024.