Saarland Krankenhausreform: Folgen für das Saarland noch immer unklar
Welche Auswirkungen hat die kürzliche beschlossene Krankenhausreform auf das Saarland? Dieser Frage sollte am Donnerstag im Gesundheitsausschuss nachgegangen werden. Aber Fehlanzeige: Die sogenannte Auswirkungsanalyse lag noch nicht vor.
Emil Mura
Die Erwartungen waren groß am Donnerstagmorgen im Gesundheitssausschuss. Doch am Ende blieb vor allem Enttäuschung. Keine Informationen darüber, in welche Richtung sich die saarländische Krankenhauslandschaft künftig entwickeln wird. Lediglich die Ankündigung, dass die Planungen im kommenden Jahr durchgeführt werden.
"Ein Flug ins Ungewisse"
Die Kritik der saarländischen Krankenhausgesellschaft ist deutlich. "Eine solch große Reform, ohne dass man weiß, welche Auswirkungen sie hat, durchzuführen, halte ich für hochproblematisch. Zum einen, weil es die Versorgung in der Fläche betrifft, zum anderen ist es natürlich auch für die Krankenhäuser und die Krankenhausleitungen ein Flug ins Ungewisse, weil sie nicht wissen, auf welche Zukunft sie sich einstellen sollen", sagt Geschäftsführer Thomas Jakobs.
Im Wesentlichen zielt die Krankenhausreform darauf ab, Kliniken stärker zu spezialisieren und das Vergütungssystem zu ändern. Kritiker fürchten, dass sich durch die Änderungen bei der Vergütung viele Krankenhäuser nicht halten können. Die CDU setzt mit ihrer Kritik schon vorher an. So fehlten beispielsweise jegliche Übergangslösungen.
"Müssen hier auch was tun"
"Alles was kommt, wird ja dann erst 2026/27 wirksam werden und das heißt, die Kliniken stehen bis dahin - wenn nicht geholfen wird - alleine da. Bayern und Baden-Württemberg haben in ihren Haushalten Vorsorge getroffen und wir müssen hier auch dafür etwas tun, damit kein Kliniksterben stattfindet", so der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Hermann-Josef Scharf (CDU).
Erwartungsgemäß verteidigte die SPD die Reform, auch in der Vergangenheit seien schon Kliniken geschlossen worden. Jetzt komme es darauf an, das komplexe System den Menschen nahe zu bringen. "Wichtig ist es, dass flächendeckend die Menschen eine Anlaufstelle haben und dass sie versorgt werden. Und das gilt es aus dem komplexen System rauszuziehen für unsere Saarländerinnen und Saarländer", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Florian Schäfer.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 05.12.2024 im SR Fernsehen berichtet.