Saarland Uneinigkeit über Sanierungspläne für Wallerfanger Freibad
Im Sommer erst ist ein Riss im Mehrzweckbecken des Wallerfanger Freibades abgedichtet worden, nun stehen im Schwimmerbecken ähnliche Arbeiten an. Im Gemeinderat ist man allerdings uneins: Dichtet man wieder nur das Nötigste ab - oder setzt man doch auf eine Komplettsanierung? Die könnte die Gemeinde aber nicht alleine stemmen.
Johann Kunz / Onlinefassung: Thomas Braun
Das Wallerfanger Freibad ist in die Jahre gekommen - immer wieder waren in den vergangenen Jahren Sanierungsarbeiten notwendig. Zuletzt musste ein Riss im Mehrzweckbecken aufwändig abgedichtet werden.
Hoher Wasserverlust im Schwimmerbecken
Ähnliche Arbeiten stehen nun auch im Schwimmerbecken an. Es ist undicht, verliert täglich bis zu 500 Kubikmeter Wasser. Die dadurch entstehenden Mehrkosten von rund 60.000 Euro pro Schwimmsaison stellen das Freibad vor existenzielle Herausforderungen. Das Wasser muss während der Saison täglich nachgefüllt und geheizt werden. Die Durchschnittstemperatur liegt im Sommer bei nur 16 Grad.
Deswegen steht jetzt eine Teilsanierung des Schwimmerbeckens im Raum. Mit einer Glasfaserfolie sollen die undichten Stellen für mehrere Jahre dichtgemacht werden. Kostenpunkt: rund 350.000 Euro. Die SPD im Gemeinderat unterstützt das Vorhaben.
CDU und Freie Wähler hingegen sprechen von einer Notlösung, wollen das Geld deswegen nicht freigeben. "Wenn ich jetzt solch eine Summe Geld in die Hand nehme, die jetzt nur auf ein Schwimmerbecken ausgerichtet ist, dann frage ich mich: Wie viel Geld muss ich noch in die Hand nehmen, um alle anderen sanierungsbedürftigen Dinge für die Zukunft zu planen", kritisiert die CDU-Fraktionsvorsitzende Nicole Reiners-Gerard.
Derzeit keine Fördermittel für Komplettsanierung
Die Alternative wäre ein Naturbadkonzept - also im Prinzip eine Komplettsanierung des Schwimmbads mit gleichzeitig neuem Konzept. Rund sieben Millionen Euro würde das nach aktuellem Stand kosten. Dafür wären aber Bundesfördermittel nötig, die es im Moment nicht gibt.
Der Bürgermeister ist deswegen gegen eine Komplettsanierung. "Ich plädiere dafür, dass das Freibad nicht zum politischen Spielball im Gemeinderat wird. Ich plädiere für die Sanierung des Schwimmerbeckens", sagt Bürgermeister Horst Trenz von der SPD. "Ich wäre der glücklichste Mensch, wenn wir eine Komplettsanierung machen könnten für sieben Millionen Euro. Aber das Geld ist nicht da."
CDU und Freie Wähler wollen Umsetzung des Naturbadkonzeptes prüfen
CDU und Freie Wähler wollen eine Umsetzung des teureren Naturbadkonzepts zumindest in Teilabschnitten prüfen lassen - auch ohne zugesicherte Bundesmittel. Die Fraktionsvorsitzende Reiners-Gerard geht davon aus, dass nach der Bundestagswahl im Februar mit einer neuen Bundesregierung dann auch die Fördermittel, etwa für Schwimmbäder, neu aufgelegt würden.
Für Bürgermeister Trenz ist das hingegen Spekulation. Mit Blick auf den kommenden Haushalt fordert er daher, die Glasfaser-Abdichtung freizugeben. "Werden die Aufträge nicht eingebucht, dann müssen wir schauen, wie wir das Geld wieder im nächsten Jahr neu veranschlagen und besorgen", gibt Trenz zu bedenken.
Dass der Gemeinderat der Sanierung noch in diesem Jahr zustimmt, ist allerdings unwahrscheinlich. Wie es mit dem Freibad weitergeht, ist damit vorerst unklar.
Über dieses Thema berichtete der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 11.12.2024.