Die Olympischen Ringe am Eingang des IOC in Lausanne.

Saarland Klares Votum in Saarbrücken für Olympische Spiele in Deutschland

Stand: 07.12.2024 18:49 Uhr

Gerade erst waren die Olympischen Spiele ganz nah am Saarland. Am Samstag hat der Deutsche Olympische Sportbund in Saarbrücken nun auch die Weichen für eine deutsche Olympia-Bewerbung gestellt.

Das Votum war einstimmig und eindeutig: Deutschland und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sollen die Gespräche rund um eine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2040 fortsetzen. Das haben die knapp 500 Delegierten des DOSB am Samstag auf ihrer Mitgliederversammlung in Saarbrücken beschlossen.

DOSB-Mitglieder stimmen im Saarland ab

Bei dem Treffen stimmten die Delegierten einstimmig dafür, dass der Dachverband die Aufnahme in den sogenannten kontinuierlichen Dialog beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) beantragen soll. Das bedeutet, dass jetzt zunächst unverbindliche Gespräche über die Ausrichtung künftiger Olympischer und Paralympischer Spiele geführt werden.

Ende 2025 soll die DOSB-Mitgliederversammlung dann "über mindestens ein finales Bewerbungskonzept entscheiden", mit dem man gegen zahlreiche entschlossene internationale Interessenten, vor allem vom asiatischen Kontinent, in den Kampf um die Sommerspiele 2036 oder 2040 geht. Interessenten für die Ausrichtung sind weiterhin Berlin, Hamburg, Leipzig und München sowie die Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen. Mit welcher Stadt sich Deutschland letztlich bewerben würde, ist aber noch offen.

DOSB fordert Staatsminister für Sport

Bei der Mitgliederversammlung hat der DOSB am Samstag außerdem zehn Forderungen an die nächste Bundesregierung gestellt. Dazu gehört, dass eine Staatsministerin oder ein Staatsminister für Sport im Bundeskanzleramt eingesetzt werden soll. "Wir brauchen jemanden, der sich am Kabinettstisch exklusiv für den Sport einsetzen kann", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Faeser wirbt in Saarbrücken für Bewerbung

Vor Ort hatte sich am Samstagvormittag auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erneut dafür ausgesprochen, dass sich Deutschland für die Olympischen Spiele bewirbt. Es brauche solche Sport-Großveranstaltungen als Leuchttürme, sagte sie. "All diese positiven Erfahrungen mit den Turnieren bestärken uns in unserem Entschluss: Wir wollen gemeinsam die Olympischen und Paralympischen Spiele nach Deutschland holen."

Zugleich wies die SPD-Politikerin Kritik des Internationalen Olympischen Komitees zurück. Der IOC-Präsident Thomas Bach hatte der deutschen Politik zuletzt vorgeworfen, dass es derzeit an Respekt fehle vor der politischen Neutralität. Neutralen Athletinnen und Athleten mit russischem oder belarussischem Pass sei die Einreise verwehrt worden. Faeser entgegnete dem in Saarbrücken, es gebe keinerlei Einreisesperren.

Für Deutschland ist es der achte Anlauf seit den Olympischen Spielen 1972 in München. Alle sieben Versuche seither waren gescheitert.

Saar-Athleten bei Olympia in Paris

Im Sommer konnten einige Saarsportler schon relativ nah an der Heimat Olympialuft schnuppern. Die Spiele wurden dieses Jahr in Paris ausgetragen.

Der DOSB vollzog in Saarbrücken auch eine Personalrochade mit der Wahl von Martin Engelhardt zum neuen Vizepräsident. Dazu setzten die Delegierten noch ein wichtiges Statement im Kampf gegen Gewalt im Sport: Sie verabschiedeten den Safe Sport Code.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 07.12.2024 berichtet.

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