Thüringen Protest-Konvoi rollt durch Thüringen - Verkehrsbehinderungen erwartet
Wegen eines Fahrzeug-Korsos auf dem Weg zu Protesten in Berlin ist auch in Thüringen mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. In Erfurt ist eine Kundgebung geplant.
Aufgrund einer Protestfahrt müssen sich Autofahrer am Donnerstag und Freitag auf Thüringer Straßen zwischenzeitlich auf Staus und Behinderungen einstellen. Wie die Polizei mitteilte, sind Fahrzeug-Konvois in den Landkreisen Hildburghausen, Schmalkalden-Meiningen und Gotha unterwegs.
Lkw, Traktoren, Firmenfahrzeuge und Wohnmobile fahren demnach von Bayern nach Berlin. Ein Zwischenstopp ist in Erfurt geplant, dort soll am Donnerstagabend eine Kundgebung stattfinden. Am Freitag geht es aus Thüringen weiter nach Berlin, Verkehrsbehinderungen kann es dann in den Landkreisen Weimarer Land und Sömmerda geben.
Das tatsächliche Ausmaß der Beeinträchtigungen ist noch unklar. Nach Angaben der Polizei bestand der Konvoi gegen 11:45 Uhr aus zehn Fahrzeugen und befand sich kurz vor der bayerisch-thüringischen Grenze zwischen Irmelshausen und Ottelmannshausen.
In Erfurt ist am Donnerstagabend eine Kundgebung geplant. Bereits Anfang des Jahres kam es in Thüringen und ganz Deutschland zu Bauernprotesten.
Großdemonstration am Freitag in Berlin
Für Samstag ist am Brandenburger Tor in Berlin eine Großdemonstration angemeldet. Dabei soll es unter anderem um Probleme wie Bürokratie, Pflegenotstand und Rente gehen. Es wird damit gerechnet, dass sich andere mittelständische Unternehmen den Protesten anschließen. Ob sich auch Thüringer Landwirte beteiligen, ist derzeit nicht bekannt. Der Deutsche Bauernverband will dem Vernehmen nach nichts damit zu tun haben.
Angemeldet hat die Berliner Demonstration der Verein "Hand in Hand für unser Land", in dem sich laut Bayerischem Rundfunk unter anderem auch rechtsextreme Gruppierungen treffen. Der Verein distanziert sich davon und will "unabhängig agieren, ohne Ansehen der politischen Ausrichtung". Initiator ist ein Landwirt aus Niederbayern.
Der Verein ist laut eigener Website keine nur landwirtschaftliche Initiative, sondern richtet sich an Unternehmer aller Art, aber auch "Arbeitnehmer, Familien und Rentner", Beschäftigte in Gesundheit, Pflege und im öffentlichen Dienst. Als Redner in Berlin angekündigt war unter anderem Jürgen Todenhöfer, Ex-CDU-Politiker und Buchautor.
Auch in Großbritannien finden aktuell Bauernproteste statt. Die Landwirte demonstrieren gegen eine geplante Erbschaftssteuer für Landbesitzer.
Bereits im Januar hatten bundesweite Proteste der Bauern für Aufmerksamkeit gesorgt. Es gab eine Sternfahrt nach Berlin, die Kritik richteten sich vor allem gegen die damals geplante Streichung der Agrardiesel-Subventionen. Aktuell demonstrieren Landwirte auch in Frankreich und in Großbritannien.
MDR (kku/nir)