Eine Beamte arbeitet während eines Rundgangs im neuen Polizeipräsidium Südosthessen in der Leitstelle, in der die Notrufe ankommen.

Thüringen Landkreis Gotha steigt aus Leitstellen-Projekt aus

Stand: 12.11.2024 20:26 Uhr

Der Landkreis Gotha, Ilm-Kreis und Wartburgkreis wollten eine neue, gemeinsame Rettungsleitstelle bauen - so der Plan. Daraus wird nun nichts. Grund sind Uneinigkeiten über den Standort.

Von MDR THÜRINGEN

Die Pläne für eine gemeinsame Rettungsleitstelle von Landkreis Gotha, Ilm-Kreis und Wartburgkreis sind geplatzt. Der Landkreis Gotha will aus dem Zweckverband "Zentrale Leitstelle Westthüringen" aussteigen, wie Landrat Onno Eckert (SPD) am Montag bestätigte.

Wie genau der Austritt vonstatten gehen soll, werde derzeit diskutiert. Laut Eckert konnten sich die Landkreise nicht auf den millionenschweren Neubau einigen, obwohl mit Schwabhausen bereits vor gut zwei Jahren ein Standort gefunden war. Der Zweckverband müsse klären, was mit dem bereits gekauften Grundstück passieren soll.

Onno Eckert

Laut Gothas Landrat Onno Eckert (SPD) konnten sich die Kreise nicht auf einen Standort einigen.

Gotha will andere Partner suchen

Ilm-Kreis und Wartburgkreis hatten laut "Freies Wort" als Alternative für einen Neubau eine virtuelle Leitstelle vorgeschlagen. Sie schlugen vor, dass die bisherigen Standorte Gotha, Arnstadt und Eisenach erhalten bleiben und mit moderner Technik so ausgerüstet werden, dass sie als eine Leitstelle funktionieren. Der Landkreis Gotha wollte da nicht mitgehen. Eckert fügte hin, sein Kreis spreche bereits mit anderen potentiellen Partnern über eine Lösung für eine gemeinsame Leitstelle.

Ursprünglich war geplant, dass die gemeinsame Rettungsleitstelle der drei Landkreise 2027 in Betrieb geht. Rund 17 Millionen Euro Baukosten waren zuletzt veranschlagt.

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Zahl der Thüringer Rettungsleitstellen soll sinken

Die von den Kommunen betriebenen Leitstellen nehmen Notrufe entgegen und koordinieren Rettungs- und Notarzteinsätze. Aktuell gibt es zwölf Rettungsleitstellen in Thüringen. Einem Verwaltungsabkommen zwischen Landräten und Oberbürgermeistern mit dem Innenministerium zufolge soll die Zahl aber reduziert werden.

Mit einer Konzentration der Leitstellen solle es etwa einfacher werden, diese auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten. Das Ministerium erwartet auch, dass so Kosten gespart werden können. Das Land und gesetzliche Krankenkassen finanzieren die Leitstellen mit.

MDR (sar)/dpa