Rathaus Erfurt angestrahlt

Thüringen Für Frühchen: Thüringen zeigt sich in Lila

Stand: 18.11.2024 08:56 Uhr

In Thüringen kommen mehr als 1.000 Neugeborene jährlich als Frühchen zur Welt. Für sie und ihre Eltern gestaltet sich der Start ins Leben oft herausfordernd. Der Welt-Frühgeborenentag soll darauf aufmerksam machen - viele Orte und Kliniken setzten mit der Farbe Lila ein Zeichen.

Von MDR THÜRINGEN

Anlässlich des Welt-Frühgeborenentages ist das Erfurter Rathaus am Sonntag purpur angestrahlt worden. Es ist ein Statement für alle betroffenen Familien, aber auch für die Mitarbeiter in Krankenhäusern und bei sozialen Diensten, teilte die Stadt mit.

Rund um den Globus werden an diesem Tag Wahrzeichen lilafarbig beleuchtet, um auf die besondere Situation der größten Kinderpatientengruppe hinzuweisen. Die Farbe Lila steht international als Symbolfarbe für Frühgeborene für die Hoffnung und die Stärke dieser Kinder und ihrer Angehörigen.

Deutschlandweit werden jedes Jahr etwa 60.000 Kinder zu früh geboren. Das heißt, sie kommen vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Damit ist eines von zehn Neugeborenen ein Frühchen. Bei rund 13.000 Geburten in Thüringen (2023) betrifft das im Land mehr als 1.000 Kinder jährlich.

Frühchen-Söckchen in Weimar

Mehrere Thüringer Kliniken beteiligten sich an der Aktion. Das Team der Station für Frühgeborene und einige Patientinnen am Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar schmückten einen Bereich der Klinik mit selbst gebastelten, lilafarbenen Frühchen-Söckchen. In der Klinik werden nach eigenen Angaben jährlich bis zu 200 Frühgeborene betreut.

Machen auf die besondere Situation von Frühgeborenen am Weimarer Klinikum aufmerksam: Beschäftigungstherapeutin Melanie Simon, Oberärztin Dr. Magdalena Beyer, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Myriam Schapp und Schülerin Zoe Wiedermann (von links)

Machen auf die besondere Situation von Frühgeborenen am Weimarer Klinikum aufmerksam (v. links): Beschäftigungstherapeutin Melanie Simon, Oberärztin Magdalena Beyer, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Myriam Schapp und Schülerin Zoe Wiedermann

"Freude und Sorge liegen nah beieinander", sagt Kristin Kipp, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Die Phase der engmaschigen Überwachung beginne bereits Wochen vor der Geburt. In manchen Fällen komme es auch ganz überraschend zur Frühgeburt des Kindes, sagt sie. "In dieser Phase benötigen die Kleinsten nicht nur spezialisierte medizinische Versorgung, sondern auch liebevolle Zuwendung, um den frühen Start ins Leben optimal zu bewältigen."

Station in Suhl kämpft um Erhalt

Am SRH Klinikum Suhl trafen sich am Sonntag anlässlich des anlässlich Welt-Frühgeborenentages ehemalige Frühchen. Die Klinik kämpft weiter um den Erhalt ihrer Frühchen-Station. Hintergrund ist, dass der Bund eine Mindestzahl von 25 Frühgeburten pro Jahr je Einrichtung vorschreibt. Diese Zahl wird in Suhl gegenwärtig nicht erreicht, weshalb die Station geschlossen werden könnte.

Klinikum Suhl kämpft weiter um Frühchen-Station

Die Helios-Klinik Meiningen ließ am Samstag in Meiningen-Dreißigacker 470 Bäume für jedes im Jahr 2024 im Klinikum geborenen Babys pflanzen. Beteiligt an der Aktion waren das Forstamt Kaltennordheim und der Nabu Schmalkalden-Meiningen.

Männer und Jungen mit gebastelten Herzen bei einer Baumpflanzaktion im Wald

Pflegedirektor Sebastian Panhans und der Chefarzt für Kinder-und Jugendheilkunde, Christoph<br/>Ehrsam, pflanzten gemeinsam mit Mitarbeitenden des Helios Klinikums Meiningen<br/>und deren Familien 470 Bäumchen.

Für die 35 Frühgeborenen wurden 35 Bäume mit lilafarbenen Bändern verziert. Laut Klinikum wurden robuste Baumarten wie Spitz-, Feld- und Bergahorn, Vogelkirsche, Elsbeere, Bergulme, Esskastanie und Weißtanne gepflanzt.

MDR (kuk/sar), dpa