Landtagswahl in Brandenburg Woidke konnte für die SPD punkten
Die SPD hat eine Aufholjagd in Brandenburg geschafft - und Ministerpräsident Woidke war der entscheidende Faktor dafür. Die AfD punktet besonders bei jungen Wählerinnen und Wählern.
Eine Prognose ist noch kein Ergebnis. SPD und AfD liegen nahe beieinander. Und wer am Ende wirklich die Nase vorne hat, lässt sich auf Basis der Befragungen in den Wahllokalen bei diesem Abstand nicht sicher sagen.
Klar ist aber: Die SPD hat eine gewaltige Aufholjagd in Brandenburg geschafft. Im Juli lag sie in den Umfragen noch bei 19 Prozent. Unsere Daten zeigen klar: Ministerpräsident Dietmar Woidke war das entscheidende Motiv für die Wählerinnen und Wähler der Sozialdemokraten. Fast jeder Zweite von ihnen gab an, dass der Spitzenkandidat der wichtigste Grund war, das Kreuz bei der SPD zu machen. Ein Kandidatenfaktor von fast 50 Prozent - das ist ein Spitzenwert.
AfD überzeugt wohl junge Wähler
In der Struktur der Wählerschaft der AfD wiederholt sich, was in Sachsen und Thüringen schon zu erkennen war: Bei jungen Wählerinnen und Wählern sowie Erstwählern ist sie besonders stark.
In einer Zwischenauswertung unter den 16- bis 24-Jährigen kommt sie gegenwärtig auf 32 Prozent. Die SPD liegt mit weitem Abstand mit 19 Prozent dahinter.
Insgesamt führt die AfD bei allen Wählerinnen und Wählern unter 60 Jahren, dafür liegt die SPD bei denen über 60 Jahren mit deutlichem Abstand vorne. Hier hat die Mobilisierung vor allem bei den Älteren funktioniert. Die AfD wird deutlich stärker von Männern als von Frauen gewählt, vor allem in den mittleren, berufstätigen Altersgruppen.
Keine Zweifel gibt es für die Befragten, wer die nächste Landesregierung anführen soll: 44 Prozent nennen die SPD, 31 Prozent die AfD, 17 Prozent wollen die CDU.
Grüne bangen um Einzug in den Landtag
Knapp an der Fünf-Prozent-Schwelle liegen die Grünen. Nach Einschätzung unserer Prognose könnten sie diese Hürde überspringen. Aber selbst wenn das nicht gelingen sollte, hat Marie Schäffer im Wahlkreis Potsdam I gute Aussichten, das Direktmandat zu holen. Dann käme es für die Verteilung der Mandate im Landtag am Ende nicht auf die magischen fünf Prozent an. Die Grünen würden im Verhältnis ihrer Zweitstimmen berücksichtigt. Damit könnte die regierende Kenia-Koalition ihre Arbeit fortsetzen - unabhängig davon, ob die SPD am Ende die Nase tatsächlich vorne hat.