Umstellung auf Sommerzeit In der Nacht wurde wieder an der Uhr gedreht
Am frühen Morgen sind die Uhren um eine Stunde vorgestellt worden. Die übliche Diskussion darum war in diesem Frühjahr ausgefallen - bei den EU-Plänen, die Zeitumstellung abzuschaffen, gibt es allerdings keine Fortschritte.
Seit dem frühen Morgen gilt in Deutschland und vielen europäischen Ländern wieder die Sommerzeit: Um zwei Uhr in der Nacht wurden die Uhren um eine Stunde auf drei Uhr vorgestellt.
Die sonst übliche Diskussion über Sinn und Unsinn der Zeitumstellung war angesichts von Krisen und des Kriegs in der Ukraine dieses Mal auszufallen. Es gebe keine wahrnehmbaren Politiker-Stimmen und die sonst üblichen Anfragen an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, die für die Übermittlung der gesetzlichen Uhrzeit zuständig ist, blieben weitestgehend aus, sagte Physiker Andreas Bauch der Nachrichtenagentur dpa.
Ursprünglich war die Umstellung eingeführt worden, um das Tageslicht besser ausnutzen zu können und so Energie zu sparen. Kritiker zweifeln den Energiespareffekt immer wieder an.
Zeitumstellung schien bereits fast Geschichte
Und tatsächlich schien das Ende der bei vielen ungeliebten Umstellung auch schon besiegelt: Brüssel - genauer gesagt Ex-Kommissionschef Jean-Claude Juncker - hatte es 2018 durch eine spontane Ankündigung im deutschen Frühstücksfernsehen geschafft, sich ins Zentrum der halbjährlichen Berichterstattung zu rücken. Es blieb aber bei Überschriften und Worten: Seit ein paar Jahren liegt das Thema auf Eis, an diesem Stand hat sich nichts geändert.
Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte, die EU-Staaten seien am Zug. Denn das EU-Parlament hatte einem Gesetzentwurf der Kommission zur Abschaffung der Zeitumstellung bereits zugestimmt - doch dann zogen die EU-Staaten nicht mit. Die aktuelle französische Ratspräsidentschaft teilte mit, man habe nicht vor, das Thema auf die Agenda zu setzen.
Diskussion wohl eher ein deutsches Phänomen
Hintergrund der Diskussion in der EU ist, dass man sich nicht einig ist, welche Zeit sich überhaupt durchsetzen soll: die so genannte Normalzeit, also die jetzt auslaufende Winterzeit, oder die Sommerzeit? Verschiedene Zeitzonen innerhalb der EU sollen vermieden werden, und manche EU-Staaten sind grundsätzlich gegen das Ende der Zeitumstellung.
Vermutlich ist die Zeitumstellung für viele EU-Bürger außerhalb Deutschlands auch einfach kein so großes Thema: Allein drei Millionen der EU-weit 4,6 Millionen Teilnehmer an einer Onlinebefragung, die das Thema 2018 ins Rollen brachte, kamen aus der Bundesrepublik.