Mundschutz-Masken werden beim Bekleidungshersteller Trigema in einem Produktionssaal hergestellt.
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Podcast Weniger Globalisierung nach Corona - was dann?

Stand: 23.04.2020 10:56 Uhr

Corona legt weltweit Fabriken lahm: Medikamente und Schutzmasken werden knapp, auch Auto- und Maschinenbauer spüren die Lieferprobleme. Wie realistisch wäre es, wieder mehr Produkte in Deutschland herzustellen? Ein Gedankenexperiment.

Unterbrochene internationale Lieferketten, Ausfälle und Engpässe: Die Corona-Krise macht deutlich, wie fragil die Globalisierung der Wirtschaft ist. Holen deutsche Unternehmen als Reaktion darauf Auslandsproduktionen wieder zurück ins Inland? Erlebt "Made in Germany" nach Corona ein Comeback? Wie realistisch wäre das und welche Folgen hätte so ein Schritt für die Wirtschaft, die Politik und unseren Alltag?

Die Korrespondenten Sophie von der Tann und Marcel Heberlein aus dem ARD Hauptstadtstudio in Berlin gehen diesen Fragen im Zukunfts-Podcast "mal angenommen" nach und suchen Antworten.

In dem Gedankenexperiment schauen sie sich drei Wirtschaftsbranchen genauer an. Sie sprechen mit Ulrike Holzgrabe, Professorin für Pharmazie an der Uni Würzburg, darüber, wo die meisten Medizinprodukte für den deutschen Markt derzeit produziert werden und wie stark die Medikamentenpreise ansteigen könnten, wenn sie in Deutschland hergestellt würden.

Welche Risiken birgt eine Deglobalisierung?

Außerdem reden die beiden Journalisten mit dem Ingenieur für Textilmaschinen Yves-Simon Gloy, der vor einigen Jahren für einen Sportartikelhersteller eine Rückholaktion von Industrie nach Deutschland gestartet hatte und sich derzeit um den Aufbau einer heimischen Massenproduktion von Schutzmasken bemüht. Er erzählt in dem Podcast, unter welchen Umständen so eine Produktion hierzulande profitabel sein könnte.

Der Geschäftsführer des Stuttgarter Ventilatoren-Herstellers EBM-Papst, Stefan Brandel, hält dagegen eine Produktion seiner Geräte ausschließlich in Deutschland für "undenkbar" und erklärt, was aus seiner Sicht dagegen spricht.

Und der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, Gabriel Felbermayr, hält eine Deglobalisierung unserer Wirtschaft sogar für politisch riskant.

mal angenommen, 23.04.2020 00:28 Uhr

Gedankenexperimente im neuen tagesschau-Podcast

"mal angenommen" ist der neue Podcast der tagesschau. Jede Woche denkt ein fünfköpfiges Korrespondenten-Team aus dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin eine aktuelle politische Idee in die Zukunft weiter und spielt in einem Gedankenexperiment die möglichen Konsequenzen durch: Mal angenommen, Deutschland würde keine Waffen mehr exportieren - was wären die politischen Folgen? Oder mal angenommen, Bargeld würde abgeschafft - welche Auswirkungen hätte das auf unseren Alltag und die Wirtschaft?

Zahlreiche Experten helfen dabei, Antworten auf diese Fragen zu finden, Positivbeispiele aus anderen Ländern zeigen, was heute schon anderswo möglich ist und liefern somit neue Impulse in politischen Debatten.

Den Audio-Podcast "mal angenommen" können Sie jederzeit zu Hause oder unterwegs auf Ihrem Smartphone hören. Jeden Donnerstag erscheint eine neue Folge hier auf unserer Website, in der tagesschau-App, in der ARD Audiothek und auf zahlreichen weiteren Podcast-Plattformen.