Krieg in Nahost ++ USA sehen Israels Ziele im Libanon erreicht ++
Nach Einschätzung der USA hat Israel seine Kriegsziele im Libanon erreicht - die Terrororganisation Hisbollah sei stark geschwächt. Aus dem Gazastreifen werden israelische Angriffe gemeldet. Die Entwicklungen im Liveblog.
- USA sehen Israels Kriegsziele im Libanon erreicht
- Offenbar Tote und Verletzte im Gazastreifen
Der US-Senat hat sich mit großer Mehrheit gegen eine Blockade von Lieferungen bestimmter Waffensysteme an Israel ausgesprochen. Dabei ging es konkret um einige Munition für Panzer-Geschütze und Granatwerfer sowie Lenk-Vorrichtungen für Bomben. Die drei Resolutionen wurden von einer Gruppe von Demokraten und dem mit ihnen Verbündeten unabhängigen Senator Bernie Sanders eingebracht, die mit der Position des ebenfalls demokratischen Präsidenten Joe Biden unzufrieden sind. Den Vorschlägen wurden schon vor der Abstimmung keine Erfolgschancen eingeräumt.
Der US-Senat hat mit großer Mehrheit gegen eine Blockade von Waffenlieferungen an Israel gestimmt.
Bei israelischen Militärangriffen im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Medien, die der Terrororganisation Hamas nahestehen, melden mehr als Tote, von offizieller Seite gab es zunächst keine Angaben. Mindestens fünf Wohnhäuser seien am frühen Donnerstag bombardiert worden, teilten die Behörden mit. Die Rettungsarbeiten seien noch im Gange.
Im Süden Libanons sind nach Angaben der israelischen Armee drei Soldaten bei zwei verschiedenen Vorfällen getötet worden. Unter den Getöteten sei auch ein 70-jähriger Reservist gewesen, teilte das Militär mit. Damit steigt die Anzahl der Toten der israelischen Armee im Libanon seit Beginn des Bodeneinsatzes auf 52.
Die US-Regierung geht nach eigenen Angaben davon aus, dass Israel im Kampf gegen die Hisbollah im Libanon wichtige Ziele erreicht hat und daher ein Ende des Kriegs nahe sein könnte. Israels Armee habe die Infrastruktur der Miliz in Grenznähe "wirklich sehr wirkungsvoll beseitigt", sagte Außenministeriums-Sprecher Matthew Miller in Washington. Deshalb sei die Hoffnung, "dass wir jetzt eine diplomatische Lösung finden können". Diese müsste es den libanesischen Streitkräften ermöglichen, im Grenzgebiet zu patrouillieren, um die Rückkehr der Hisbollah dort zu verhindern.
Derzeit versucht der US-Vermittler Amos Hochstein vor Ort Gespräche über eine Waffenruhe voranzubringen. Heute soll er Medienberichten zufolge unter anderen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu treffen.
Bei einem israelischen Angriff auf die syrische Stadt Palmyra sind nach syrischen Angaben 36 Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zudem, dass bei dem Angriff mehr als 50 Menschen verletzt worden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 49 Toten nach dem Angriff. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Unter den Toten seien Kämpfer proiranischer Milizen gewesen, meldeten die Aktivisten der Beobachtungsstelle. Die israelische Luftwaffe habe drei Ziele im Industriegebiet in der Oasenstadt angegriffen. Darunter sei auch ein Lagerhaus für Waffen gewesen. Es sei von Familien proiranischer Kämpfer bewohnt worden. Die Staatsagentur berichtete, die getroffenen Gebäude seien stark beschädigt worden. Zuvor hatte die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien berichtet, dass die Schläge Ziele in der Nähe des historischen Teils der Stadt getroffen hätten.
Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Palmyra sind nach syrischen Angaben 36 Menschen getötet worden.
Xi fordert Waffenruhe im Gazastreifen
Der chinesische Präsident Xi Jinping hat bei einem Staatsbesuch in Brasília eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Xi äußerte sich angesichts des Kriegsverlaufs zwischen der Hamas und Israel besorgt und rief "zu einer Waffenruhe und einem baldigen Ende des Krieges auf", wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Zuvor hatten die G20-Mitglieder in ihrer Abschlusserklärung des zweitägigen Gipfels am Montag und Dienstag in Rio de Janeiro, an dem auch Xi und Lula teilnahmen, bereits einen "umfassenden" Waffenstillstand sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon gefordert.
Nach dem US-Veto gegen eine UN-Resolution für eine Waffenruhe im Gazastreifen hat die militant-islamistische Hamas die Vereinigten Staaten für Zerstörung und Leid in dem Küstengebiet verantwortlich gemacht. Die Hamas teilte mit, die USA leisteten Israel im Gazastreifen diplomatische Schützenhilfe.
"Die USA sind ebenso wie die (israelische) Besatzung direkt für den völkermörderischen Krieg und die ethnische Säuberung gegen unser Volk verantwortlich", hieß es in der Mitteilung der Gruppe.
Die Hamas löste mit ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023, der rund 1200 Menschen das Leben kostete, den Gaza-Krieg aus. Sie weigert sich seitdem, die verbliebenen ihrer 250 damals verschleppten Geiseln freizulassen.
Mindestens 36 Menschen sind syrischen Angaben zufolge bei einem israelischen Angriff auf Palmyra getötet worden. Laut US-Vermittler Hochstein gibt es eine "echte Chance" für ein Ende des Krieges im Libanon. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.