Krieg gegen die Ukraine ++ Nordkorea sichert Russland Unterstützung zu ++
Nordkoreas Machthaber Kim hat Russland die volle Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine zugesagt und die USA einer "direkten militärischen Intervention" beschuldigt. In Kiew gab es in der Nacht Luftalarm. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.
- Nordkorea versichert Russland die volle Unterstützung im Krieg
- Nächtlicher Luftalarm in Kiew
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Tote bei erneutem russischen Angriff nahe Dnipro
Bei einem russischen Angriff in der Nähe der Stadt Dnipro sind nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens vier Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Derzeit laufe nach einem Raketenangriff eine Rettungsaktion im Bezirk Dnipro, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj im Onlinedienst Telegram. "Aktuell wissen wir von vier Menschen, die durch diesen russischen Angriff getötet wurden."
Bei dem Angriff seien ein Wohngebäude und ein Geschäft beschädigt worden. Der Gouverneur der Region, Serhij Lyssak, erklärte, von den 21 Verletzten schwebten acht in Lebensgefahr. Sie litten unter schweren inneren Verletzungen und Knochenbrüchen, erklärte er auf Telegram
Die Stadt Dnipro, die vor dem Krieg 970.000 Bewohner zählte, war am 21. November mit einer neuartigen russischen Hyperschallrakete vom Typ "Oreschnik" angegriffen worden. Dabei war eine wichtige Militärfabrik, Pivdenmach, getroffen worden, die vor allem Raketenteile herstellt.
Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine
Der Osten der Ukraine ist erneut von schweren Gefechten erschüttert worden. Nach Darstellung des Generalstabs in Kiew wurden von den einzelnen Frontabschnitten im Tagesverlauf insgesamt 153 Kampfhandlungen in Folge russischer Angriffe gemeldet. Vor allem rund um den Donbass versuchten russische Truppen immer wieder, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen.
Die heftigsten Auseinandersetzungen wurden aus der Umgebung der bisherigen Dauer-Brennpunkte Pokrowsk und Kurachowe gemeldet. Bei Pokrowsk traten russische Truppen im Tagesverlauf zu 28 Sturmangriffen an, wie die Armeeführung in Kiew berichtete. Bei Kurachowe, das bereits von drei Seiten angegriffen wird, stießen russische Einheiten seit dem Morgen insgesamt 38 Mal vor.
Tote nach russischem Beschuss von Bushaltestelle
An einer Bushaltestelle im südukrainischen Gebiet Cherson sind nach Behördenangaben ein Mann und eine Frau durch russischen Artilleriebeschuss getötet worden. Eine weitere Frau wurde verletzt und ins Krankenhaus gebracht, teilte die regionale Staatsanwaltschaft mit. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Ortschaft Antoniwka, östlich von Cherson. Ermittlungen seien eingeleitet worden, schrieb die Behörde.
Scholz: In der Ukraine-Politik kein "Russisch Roulette"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz eine riskante Linie in der Ukraine-Politik vorgeworfen. Merz wolle der Nuklearmacht Russland mit Blick auf mögliche Lieferungen des Marschflugkörpers "Taurus" ein Ultimatum stellen, sagte Scholz bei einer Parteikonferenz in Berlin. "Ich kann da nur sagen: Vorsicht! Mit der Sicherheit Deutschlands spielt man nicht Russisch Roulette."
Bei Fragen von Krieg und Frieden brauche es einen kühlen Kopf. Er bleibe "standfest und besonnen", darauf könnten sich die Bürger verlassen. Zugleich betonte Scholz, er setze sich auch für echte Verhandlungen über einen möglichen Frieden ein, aber nicht über den Kopf der Ukraine hinweg.
Selenskyj über NATO-Mitgliedschaft
ARD-Korrespondentin Andrea Beer über die Überlegungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über eine NATO-Mitgliedschaft.
Selenskyj hatte gestern im britischen Fernsehsender Sky News von den westlichen Verbündeten NATO-Schutz für die von Kiew kontrollierten Teile des Landes gefordert - und Bereitschaft signalisiert, mit der Rückerlangung der russischen besetzten Gebiete zu warten. "Wenn wir die heiße Phase des Krieges beenden wollen, sollten wir das Gebiet der Ukraine, das wir kontrollieren, unter einen NATO-Schutzschirm stellen", sagte Selenskyj.
Moskau: Betrieb von Flughafen in Dagestan wegen Drohnen eingestellt
Russland hat den Flugbetrieb am Flughafen Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan am Kaspischen Meer wegen der Gefahr von Drohnenangriffen vorübergehend eingestellt. Das melden die russische Nachrichtenagenturen Tass und Interfax unter Berufung auf den Flughafenbetreiber.
Russland meldet elf abgeschossene Drohnen
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht elf ukrainische Drohnen zerstört. Acht seien über dem Gebiet Belgorod abgeschossen worden, drei über dem Schwarzen Meer, teilte das Ministerium im Nachrichtendienst Telegram.
Nächtlicher Luftalarm in Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es in der Nacht erneut Luftalarm gegeben. "In der Region, im Anflug auf Kiew, funktioniert die Flugabwehr", schrieb der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Sergij Popko, im Nachrichtendienst Telegram gegen 2:40 Uhr. Wenig später gab er Entwarnung.
Nordkorea versichert Russland volle Unterstützung
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat dem russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow bei dessen Besuch in Pjöngjang seine anhaltende Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine versichert. Der von den USA angeführte Westen habe die Ukraine zu Angriffen mit seinen Langstreckenwaffen auf russisches Territorium gedrängt und sich damit einer "direkten militärischen Intervention in den Konflikt" schuldig gemacht, wurde Kim von nordkoreanischen Staatsmedien zitiert.
Russland habe das "Recht auf Selbstverteidigung" und solle "entschlossen handeln, um die feindlichen Kräfte den Preis zahlen zu lassen", sagte Kim demnach. Nordkoreas Regierung, Armee und Volk würden "die Politik der Russischen Föderation zur Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Integrität gegen die Hegemoniebestrebungen der Imperialisten stets unterstützen".
Zuvor hatte Beloussow auch seinen nordkoreanischen Amtskollegen No Kwang Chol getroffen und laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass betont, dass die militärische Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pjöngjang ausgeweitet werde.
Ukrainischer Botschafter warnt vor roten Linien im Wahlkampf
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev wünscht sich den russischen Angriffskrieg als Thema im Bundestagswahlkampf, warnt aber gleichzeitig davor, dabei rote Linien für die Unterstützung seines Landes zu ziehen. "Das Handeln ist heute wie nie gefragt. Und das erwarte ich von den demokratischen Parteien in diesem Wahlkampf", sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. "Ich glaube, es ist falsch, die roten Linien um sich herum zu ziehen und nicht vor dem Feind und vor dem Aggressor."
Der Botschafter kritisierte auch das Gespräch des Kanzlers Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Mitte November. "Wenn solchen Gespräche dann am zweiten Tag jedes Mal Luftangriffe folgen, dann bitte nicht", sagte er.
Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen
Die Ukraine verstärkt ihre Truppen im Donbass. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat nach nur neun Monaten erneut den Chef der Landstreitkräfte ausgewechselt.