Wetterthema Weiterhin wechselhaft
Auch, nachdem der Mai in einigen Regionen sein Regenpensum deutlich überschritten hat, präsentieren sich die letzten Tage des Monats ziemlich nass und etwas zu kühl. Wir blicken auf den Wettertrend.
Unsere Abbildung zeigt den zeitlichen Verlauf der Temperatur in etwa 1500 Metern Seehöhe für Frankfurt am Main, beginnend mit dem heutigen Montag. Es handelt sich um eine sogenannte Ensemblevorhersage. Sie setzt sich aus einer größeren Anzahl unterschiedlicher Modellvorhersagen zusammen (verschiedenfarbige dünne Linien). Mit Hilfe solcher Ensemblerechnungen kann abgeschätzt werden, wie robust die Vorhersage für einen bestimmten Zeitpunkt ist. Je enger die dünnen Kurven beieinander verlaufen, desto verlässlicher stellt sich die Prognose dar. Naturgemäß fächern sie auf und streuen umso mehr, je weiter der Blick in die Zukunft geht. Die Streuung der Vorhersagen ergibt sich durch leicht veränderte simulierte Anfangszustände der Atmosphäre zum Starttermin der Modellrechnungen. Die dicke weiße Linie zeigt den Mittelwert aller Vorhersagen, die dicke rote Linie das klimatologische Mittel der Temperatur.
Die Temperatur in 1500 Metern hat gegenüber der geläufigen 2-Meter-Temperatur einige Vorzüge. Regionale Kleinstrukturen, Tag- /Nachtschwankungen oder etwa Effekte des Windes und der Bewölkung auf die Temperatur sind in 1500 Metern Höhe bereits merklich geringer. Andererseits befindet man sich noch nicht zu weit in der Höhe, um nicht doch klare Rückschlüsse auf die Situation in Bodennähe ziehen zu können. Oder anders gesagt: Oben kalt oder warm heißt in der Regel auch unten kalt bzw. warm. Solche Darstellungen liefern somit vor allem einen besseren Eindruck vom überregionalen Geschehen.
Tiefausläufer vom Atlantik bringen am Montag und in der Nacht zum Dienstag zusammen mit feuchter Luft verbreitet Schauer und Gewitter, zum Teil auch längere Zeit Regen. Erneut können lokal Unwetter durch Starkregen auftreten. Am Dienstag beruhigt sich das Wetter unter Zwischenhocheinfluss von Westen her. Bereits Dienstagabend erreichen uns von Frankreich her die Regenwolken eines neuen Tiefs. Dieses verlagert sein Zentrum in den Tagen danach direkt nach Mitteleuropa und bleibt dort voraussichtlich bis Ende der Woche liegen. Entsprechend geht es also sehr wechselhaft weiter. Wie unsere Abbildung zeigt, liegen die prognostizierten durchschnittlichen Temperaturwerte (dicke weiße Kurve) die ganze Woche hindurch meist 1 bis 2 Grad unterhalb des langjährigen Mittels für Ende Mai und Anfang Juni (dicke rote Kurve). Erst zu Beginn der neuen Woche nähern sich beide Linien einander an. Dann beginnen die einzelnen Vorhersagen allerdings stärker zu streuen.
Montag, 27. Mai 2024 (Erscheinungsdatum)