Beben an den Aktienmärkten Tech-Krise trifft Silicon Valley Bank
Die Silicon Valley Bank aus den USA ist in Turbulenzen geraten. Zuvor war bereits die Kryptobank Silvergate Capital zusammengebrochen. Weltweit sacken deswegen Banken-Aktien ab.
Gleich zwei Nachrichten aus der US-Finanzwelt haben Anleger schockiert: Zum einen zwingt die Krise der Kryptowährungen den Finanzkonzern Silvergate Capital in die Knie. Die Kryptobank gab bekannt, ihren Betrieb einzustellen und freiwillig die geordnete eigene Abwicklung einzuleiten. Es ist nach der Pleite der Krypto-Plattform FTX ein weiterer Branchenriese, der vom Markt verschwindet.
Die zweite alarmierende Meldung kam von der Silicon Valley Bank, die auf die Finanzierung kleiner und mittlerer Tech- und Biotech-Unternehmen spezialisiert ist. Sie muss ihr Eigenkapital aufstocken.
Milliardenverlust angekündigt
Zudem kündigte das Unternehmen für das erste Quartal einen Milliardenverlust an. Die Krise in der Tech-Branche macht sich auch bei der Bank bemerkbar. So brauchten die Start-up-Kunden ihre Einlagen schneller auf als gedacht, hieß es.
Die Aktie der Silicon Valley Bank brach binnen eines Tages um mehr als 60 Prozent ein - ein Rekord-Tagesverlust. Die Folge war einen Ausverkauf bei großen US-Banktiteln. Börsenwerte von rund 80 Milliarden Dollar wurden ausgelöscht.
Angst vor Kreditausfällen
Das hat auch Auswirkungen auf Aktien in Deutschland und Europa: Banktitel gehören europaweit zu den Verlierern. Im DAX ist die Deutsche Bank mit mehr als sieben Prozent Verlust in den Handel gestartet. Bei der Commerzbank, die viel stärker auf den deutschen Mittelstand und Privatkunden fokussiert ist, dämmten sich die Verluste im Laufe des Vormittags auf ein Minus von deutlich über vier Prozent ein.
Insgesamt steht dahinter die Sorge, dass die steigenden Zentralbank-Zinsen zunehmend zu Kreditausfällen bei Banken führen könnten. Das passiert dann, wenn Schuldner aufgrund der verteuerten Kredite zahlungsunfähig werden.