
Nach Ausbruch im Januar Deutschland gilt als frei von Maul- und Klauenseuche
Gute Nachrichten für das Exportgeschäft in der Landwirtschaft: Die Weltorganisation für Tiergesundheit hat Deutschland den Status "MKS-frei" zurückgegeben. Eine regionale Ausnahme gibt es jedoch.
Deutschland gilt offiziell wieder als frei von Maul- und Klauenseuche: Die Weltorganisation für Tiergesundheit habe ihr Siegel "MKS-frei" wieder eingesetzt, hieß es aus dem Bundesagrarministerium. Der Status ist ein wichtiger Schritt zur Normalisierung des internationalen Handels mit landwirtschaftlichen Produkten. Das Exportgeschäft hatte zuletzt unter dem Ausbruch der Krankheit Anfang Januar gelitten.
"Der wiedererlangte Freiheitsstatus schickt ein deutliches Zeichen an unsere Handelspartner", sagte Agrarminister Cem Özdemir. Es nütze dem Export und sei die entscheidende Grundlage für Gespräche mit Ländern außerhalb der EU, so der Grünen-Politiker.
Exporte in Nicht-EU-Länder eingeschränkt
Die Branche hatte nach dem Ausbruch einen Milliardenschaden beziffert: Einige Nicht-EU-Staaten wie Mexiko, Südkorea und Großbritannien verhängten Importstopps für Fleisch und Milch aus der ganzen Bundesrepublik. In der EU hingegen gilt das Prinzip der Regionalisierung: Produkte von außerhalb der Schutzzone rund um den betroffenen Betrieb konnten weiter normal gehandelt werden.
China hatte Milchexporte aus Deutschland bereits Anfang März wieder erlaubt. In das Land gehen ein Viertel der Deutschen Milchexporte.
Zone in Brandenburg von Status ausgenommen
Der Status sei "ein gutes Signal für alle Tierhalter in Deutschland", sagte auch die brandenburgische Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD). Der internationale Handel unterliege keinen Beschränkungen mehr - zumindest außerhalb der immer noch gültigen Eindämmungszone. Die Zone rund um den Ausbruchsort in Brandenburg ist noch vom Status "MKS-frei" ausgenommen, Bekämpfungsmaßnahmen gelten dort weiter.
Özdemir zeigte sich optimistisch, dass sich die Branche schnell von den Beschränkungen erholen werde: "Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Handelsbeziehungen bei den betroffenen Produkten unserer Landwirtschaft in aller Welt schnell normalisieren und unsere Betriebe bald wieder in ihre gewohnten Absatzmärkte liefern können."
In Brandenburg war im Januar der erste Fall der Maul- und Klauenseuche in Deutschland seit 1988 festgestellt worden. Um den betroffenen Betrieb waren eine Schutzzone von drei Kilometern und eine Überwachungszone von zehn Kilometern eingerichtet worden. Nach wie vor beschränke sich der MKS-Ausbruch auf diesen einen Betrieb, erklärte Özdemir.