Rechnungshof prüft EU-Subventionen Sinnlose Milliarden, sinnlose Flughäfen
Der Europäische Rechnungshof hat in einem Sonderbericht die Wirksamkeit milliardenschwerer EU-Subventionen für Regionalflughäfen untersucht - mit verheerendem Ergebnis: Einige Airports melden 20 Passagiere pro Tag, auf anderen ist noch nie ein Flugzeug gelandet.
Fast fünf Milliarden Euro aus der EU-Kasse flossen seit der Jahrtausendwende in den Ausbau von Flughäfen in schwächer entwickelten Mitgliedsstaaten. Einen Großteil der Gelder hätte man sich sparen können. Kaum nachweisbar, so steht es im Rechnungshof-Bericht, seien die angekündigten Verbesserungen für die Kunden oder der versprochene Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
20 Fluggäste pro Tag
Beispiel Cordoba: 85 Millionen Euro wurden dort in den Ausbau des Terminals und eine hochmoderne Landebahn investiert, 13 Millionen steuerte die EU bei. Das Ergebnis: Seitdem halbierte sich die Zahl der Fluggäste - auf gerade einmal 20 pro Tag. Prognostiziert waren 500. Verwundern dürfte das eigentlich keinen, denn in der Nähe der malerischen andalusischen Stadt gibt es noch drei weitere, größere Flughäfen.
Aber es geht noch schlimmer: Auf anderen EU-geförderten Flughäfen ist noch nie ein Flugzeug gelandet - oder der Airport wurde schon wieder geschlossen.
Insgesamt 20 Regionalflughäfen in Spanien, Italien, Griechenland, Polen und Estland nahmen die Rechnungsprüfer genauer unter die Lupe. Fast die Hälfte der Airports schreibt rote Zahlen - das heißt, sie liegen den Steuerzahlern dauerhaft auf der Tasche. Und gerade einmal zehn der Airports konnten im Gefolge der Ausbaumaßnahmen überhaupt ihre Passagierzahlen steigern.
Aberwitzige Prestigeprojekte
Die Rechnungsprüfer tadeln sowohl die EU-Kommission als auch die Mitgliedsstaaten für den leichtfertigen Umgang mit den Subventionen. Man habe den viel zu optimistischen Prognosen geglaubt und in vier der fünf untersuchten EU-Länder lief die Flughafenplanung völlig unkoordiniert ab. Und so konnten sich geltungssüchtige Provinzfürsten ungebremst aberwitzige Prestigeprojekte leisten - auf Kosten der europäischen Steuerzahler.