Neuer russischer Wirtschaftsminister Putin setzt auf Rotation gegen Rezession
Die Beraterin wird zur Zentralbankchefin, der Zentralbankvize wird Wirtschaftsminister und der bisherige Ressortchef wird Chefberater des Präsidenten. Russlands Staatschef Putin hat Schaltstellen der Wirtschaftspolitik neu besetzt.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat entscheidende Posten der Wirtschaftspolitik neu besetzt. Er ernannte den bisherigen Vizegouverneur der russischen Notenbank, Alexej Uljukajew, zum neuen Wirtschaftsminister. Den bisherigen Ressortchef Andrej Beloussow machte der Staatschef zu seinem höchsten wirtschaftspolitischen Berater. Putins bisherige Beraterin Elwira Nabiullina wechselt an die Spitze der Notenbank. Sie tritt damit die Nachfolge von Sergej Ignatjew an, der in den Ruhestand geht.
Mit der Personalrotation verstärkt Putin seinen Einfluss auf die Wirtschafts- und Finanzpolitik im Land. Er verschafft sich weitere Möglichkeiten, Schritte zur Stärkung des Wirtschaftswachstums indirekt durchzusetzen.
Weg frei für lockere Geldpolitik
So gilt die neue Zentralbankchefin Nabiullina als Unterstützerin des Präsidenten. Es wird erwartet, dass sie eine lockere Geldpolitik durchsetzen wird, falls die Regierung dies verlangen sollte, um gegen eine drohende Rezession im Land vorzugehen.
"Eine Zinssenkung ist im dritten Quartal denkbar, wenn die Inflation sinkt und eine Kombination aus anderen Faktoren darauf hinweist, dass sie noch weiter sinken wird", sagte sie kurz vor ihrer Ernennung der Nachrichtenagentur Reuters.
Der neue Wirtschaftsminister Uljukajew machte deutlich, dass er es als seine vorrangige Aufgabe ansehe, eine Rezession zu verhindern. Dabei setzt er vor allem auf private Investitionen. Um diese zu fördern, wolle er die politischen Rahmenbedingungen verbessern.