Stopp russischer Gaslieferungen Auch RWE will Schadensersatz von Gazprom
Nach Uniper fordert auch der Essener Versorger RWE Schadensersatz von Gazprom für ausgebliebene russische Gaslieferungen. Im Falle von Uniper hatte der russische Staatskonzern die Forderungen als "unrechtmäßig" bezeichnet.
Nach dem Energiekonzern Uniper fordert auch der Essener Versorger RWE wegen ausbleibender Gaslieferungen Schadensersatz vom russischen Gazprom-Konzern. Der Konzern habe deshalb ein Schiedsverfahren gegen Gazprom eingeleitet, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf einen Konzernsprecher. Nähere Angaben machte der Konzern danach nicht.
Uniper spricht von Ersatzkosten in Höhe von 11,6 Milliarden Euro
Ende November hatte Uniper bekannt gegeben, dass das Unternehmen Schadenersatz von Gazprom fordert und ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet hat. Die Gasersatzkosten beliefen sich auf bislang 11,6 Milliarden Euro, sagte Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach Ende November. "Wir werden in diesem Verfahren die Erstattung unseres erheblichen finanziellen Schadens einfordern." Das Verfahren solle vor einem internationalen Schiedsgericht in Stockholm stattfinden.
Von Gazprom hatte es in einer ersten Reaktion geheißen, die Forderungen von Uniper auf Schadenersatz seien "unrechtmäßig". Bei der Tochter Gazprom Export wurde nach Angaben der Staatsagentur Tass der Vorwurf, gegen Verträge verstoßen zu haben, kategorisch zurückgewiesen. Uniper hatte den Großteil seiner Gasimporte aus Russland bezogen. Bei RWE ist der Anteil bedeutend niedriger.