Sorge vor Preisverfall in der Eurozone Spanien rutscht in die Deflation
In Spanien ist das eingetreten, was die EZB unbedingt vermeiden will: Das Land rutschte überraschend in eine Deflation. Nun wächst die Sorge, dass der Preisverfall die gesamte Eurozone erfassen könnte und zu einer Lähmung der europäischen Wirtschaft führt.
In Spanien sind die Preise gefallen und haben damit neue Furcht vor einer Deflation in der Eurozone geschürt. Die für europäische Vergleichszwecke harmonisierte Teuerungsrate fiel im März auf minus 0,2 Prozent. Das teilte das Statistikamt in Madrid mit. Es ist der niedrigste Wert seit Oktober 2009.
EZB in Sorge
Die unter die Null-Linie gefallene Teuerungsrate in Spanien dürfte bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Sorge auslösen. Die EZB kommt am Donnerstag zu ihrer Ratssitzung zusammen. Experten erwarten allerdings keine weitere Senkung des historisch niedrigen Leitzinsniveaus von 0,25 Prozent.
Dennoch ist der Preisauftrieb in der Eurozone weit niedriger, als der EZB lieb sein kann. Am Montag stehen die Zahlen für die Inflationsrate des gesamten Euroraums an. Experten rechnen mit einer Teuerungsrate von nur noch 0,6 Prozent, womit das Ziel der EZB von knapp zwei Prozent sehr weit verfehlt wird. EZB-Chef Mario Draghi sieht den Euroraum vor einer längeren Phase niedriger Inflation, befürchtet jedoch keinen Preisverfall auf breiter Front.
Angst vor deflationärer Spirale
Eine solche deflationäre Spirale kann die Wirtschaft lähmen. Denn Verbraucher und Firmen schieben in Erwartungen fallender Preise Konsum- und Investitionsentscheidungen immer weiter auf.