"Talsohle erreicht" Maschinenbauer erhalten wieder mehr Aufträge
Nach Monaten der Krise sieht der deutsche Maschinenbau Licht am Ende des Tunnels. Im April erzielte die deutsche Schlüsselbranche ein deutliches Auftragsplus.
Erstmals seit anderthalb Jahren konnten die deutschen Maschinenbauer wieder mehr Aufträge an Land ziehen. Im April stiegen die Bestellungen bereinigt um Preiserhöhungen (real) um zehn Prozent, teilte der Verband der deutschen Maschinenbauer (VDMA) heute mit.
Zwar habe der diesjährige April drei Arbeitstage mehr als der Vorjahresmonat gehabt, der zudem schwach ausgefallen sei, erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. "Doch wir sehen uns bestärkt in unserer Annahme, dass die Talsohle im Auftragseingang erreicht ist."
Weiter Produktionsrückgang erwartet
Aus dem Inland kamen im April drei Prozent mehr Aufträge als ein Jahr zuvor, aus dem Ausland waren es 13 Prozent mehr Bestellungen. Im Drei-Monats-Zeitraum von Februar bis April 2024 sanken die Bestellungen allerdings noch um real neun Prozent zum Vorjahr. Die jüngste Belebung wird auch noch nicht für ein Wachstum reichen, erwartet der VDMA. Für dieses Jahr rechnet der Branchenverband mit einem Rückgang der Produktion von vier Prozent.
Bereits 2023 hatte die exportorientierte Branche die Schwäche der Weltwirtschaft und die Konjunkturflaute im Inland zu spüren bekommen. Mit über einer Million Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 200 Milliarden Euro gilt der Maschinenbau als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Vor allem mittelständische Firmen, aber auch große börsennotierte Unternehmen wie Thyssenkrupp oder Siemens zählen zur Branche.