Nah- und Fernverkehr Züge, Busse und Flugzeuge stehen still
Bundesweit stehen wegen Warnstreiks heute Züge und Flugzeuge still. Der umfassende Ausstand im Verkehr begann um Mitternacht und soll 24 Stunden dauern. In sieben Bundesländern soll auch der öffentliche Personennahverkehr bestreikt werden.
In ganz Deutschland stehen heute Züge, Busse und Flugzeuge still. Von Mitternacht an hat ein umfassender Warnstreik im Verkehr begonnen. Die Ausstände dürften zu umfangreichen Ausfällen und zu Staus im gesamten Verkehrssektor führen und sollen 24 Stunden andauern.
Bei der Bahn wird der Fernverkehr komplett und der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Bestreikt werden nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, nicht aber der Berliner Airport. Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft sind ebenfalls betroffen.
Nahverkehr in sieben Bundesländern bestreikt
Volle Straßen sind auch deshalb zu erwarten, weil in sieben Bundesländern der öffentliche Personennahverkehr bestreikt werden soll und viele Menschen dann aufs Auto ausweichen dürften.
Betroffen sind Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und weite Teile Bayerns.
Druck auf aktuelle Tarifrunden soll erhöht werden
Mit den Warnstreiks wollen die Gewerkschaft ver.di und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Druck in ihren gegenwärtigen Tarifrunden erhöhen. Ver.di hat bundesweit 120.000 Beschäftigte zum Streik aufgerufen, die EVG 230.000 Beschäftigte bei Bus und Bahn.
Ver.di-Chef Frank Werneke verteidigte den umfassenden Warnstreik im Verkehrssektor in Deutschland zum Start einer weiteren Tarifrunde für den öffentlichen Dienst. "Mit dem Streiktag im Verkehrsbereich soll den Arbeitgebern noch einmal unmissverständlich klargemacht werden, dass die Beschäftigten eindeutig hinter unseren Forderungen stehen", sagte Werneke der Nachrichtenagentur dpa. Dies gelte insbesondere für den geforderten Mindestbetrag von 500 Euro, den die Arbeitgeber bisher ablehnen.
"Bislang lehnen Bund und Kommunen einen sozial ausgewogenen Tarifabschluss kategorisch ab", sagte Werneke. Das könne ver.di nicht akzeptieren. "Deswegen legen wir jetzt nach. Lieber jetzt ein starkes Signal als wochenlange Arbeitskämpfe mit entsprechenden Folgen."
Ver.di und Beamtenbund dbb fordern für die 2,5 Millionen Beschäftigten der Kommunen und des Bundes 10,5 Prozent mehr Einkommen über 12 Monate, mindestens 500 Euro mehr. Die Arbeitgeber wollen keinen Mindestbetrag - und bieten 5,0 Prozent mehr Lohn über 27 Monate.
Unter angespannten Vorzeichen treffen heute in Potsdam ver.di und der Beamtenbund dbb erneut auf die Kommunen und den Bund. Hier beginnt die dritte Verhandlungsrunde für 2,5 Millionen Beschäftigte. Sie ist auf drei Tage angesetzt. Beide Seiten sind noch weit voneinander entfernt, eine Einigung in den darauffolgenden Tagen ist aber nicht ausgeschlossen.
Bei der EVG stehen weitere Verhandlungen mit den verschiedenen Bahnunternehmen ab Mitte der Woche an. Mit der Deutschen Bahn soll erst nach Ostern weiterverhandelt werden.