Züge am Frankfurter Hauptbahnhof

Schnäppchenangebote Bahn will Kunden zurück in die Züge locken

Stand: 27.02.2025 14:33 Uhr

Eine Million zusätzliche Sparpreis-Tickets will die Bahn im März anbieten. Damit will sie Fahrgäste zurückgewinnen, die sie wegen Verspätungen und hoher Preise verloren hatte. Auch das Deutschlandticket erhöht den Konkurrenzdruck.

Mit Schnäppchenangeboten will die Deutsche Bahn nach einem miserablen Jahr 2024 im Fernverkehr Fahrgäste gewinnen. "Das letzte Jahr '24 war in Teilen eine Zumutung für unsere Kunden", sagte Stefanie Berk, Vorständin Marketing und Vertrieb DB Fernverkehr, in Berlin. "Natürlich geht es darum, Vertrauen zurückzugewinnen." Die Angebote richten sich unter anderem an junge Menschen.

Die junge Kundschaft will die Bahn etwa mit einer Verdopplung sogenannter Super Sparpreis Young Tickets auf 30.000 täglich überzeugen. Damit könnten alle bis 26 Jahre ab 12,99 Euro ICE fahren. Auch BahnCards sind im März - nicht nur für Jüngere - günstiger.

Kurze Distanzen ab 9,99 Euro

Insgesamt will die Bahn im März mehr als eine Million Sparpreis-Tickets auf den Markt werfen, die für Fahrten bis zum 13. Dezember gebucht werden können. Teil davon sind besonders günstige Kurz- und Mittelstrecken-Tickets. Kurze Distanzen wie Stuttgart-Heidelberg oder Hamburg-Bremen sind - ohne Bahncard - dann ab 9,99 Euro zu haben, Strecken wie Frankfurt-Köln oder Berlin-Leipzig ab 14,99 Euro.

Sparpreise sind oft deutlich günstiger als der reguläre Flexpreis. Allerdings sind Fahrgäste damit auf einen bestimmten Zug festgelegt. Zudem variieren die Preise je nach Nachfrage und Buchungszeitraum stark. Berk empfiehlt Schnäppchenjägern, frühmorgens oder spätabends sowie dienstags, mittwochs oder am Samstagnachmittag zu fahren. Mit den Sparpreisen will die Bahn auch die Auslastung ihrer Züge besser steuern.

Den Preis für Flexpreis-Tickets hatte die Bahn zuletzt angehoben, um durchschnittlich 5,9 Prozent. Der Konzern verweist darauf, dass acht von zehn Kunden ohnehin mit Spartickets reisen. Die Einstiegspreise betragen dabei normalerweise 17,99 Euro für die Superspar-Tickets sowie 21,99 Euro für die Spartickets. Flexpreise seien etwa für Geschäftsleute interessant, die kurzfristig buchen wollten.

Bahn verliert junge Kunden ans Deutschlandticket

Es mangele nicht am Interesse der Menschen an klimafreundlicher Mobilität, sagte Berk. Allerdings war der DB-Fernverkehr im vergangenen Jahr historisch verspätet - und damit für viele unattraktiv. Mehr als jeder dritte Zug war unpünktlich. 37,5 Prozent der Halte wurden der Bahn zufolge mit einer Verspätung von mehr als 5:59 Minuten erreicht; nur 62,5 Prozent der ICE- und IC-Züge waren demnach pünktlich. Damit war der Konzern so unpünktlich unterwegs wie seit mindestens 21 Jahren nicht.

Die bundeseigene Bahn will nun mit einem Sanierungsprogramm gegensteuern. Unter anderem sollen wichtige Strecken auf Vordermann gebracht werden, um zuverlässiger zu werden. Bis 2030 will der Konzern 41 viel befahrene Korridore grundlegend sanieren.

Das Unternehmen kämpft vor allem gegen Konkurrenz durch das Auto, aber auch durch das Deutschlandticket, insbesondere auf kurzen Strecken, wie Berk sagte. "Wenn da ein Regionalzug parallel fährt, dann nutzen Menschen dann halt eher mal das Deutschlandticket." Junge Menschen würden "durchaus auch längere Strecken" mit dem Deutschlandticket zurücklegen.

Flix wirbt ebenfalls mit Schnäppchen

Der Bahn-Konkurrent Flix hatte Kunden zuletzt ebenfalls mit besonders günstigen Tickets gelockt. Nach Unternehmensangaben gibt es Tausende Tickets für Flixbus und Flixtrain ab 3,99 Euro. Die Fahrscheine für Reisen bis zum 11. April können noch bis zum 7. März gekauft werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 27. Februar 2025 um 15:09 Uhr.