Nach Einigung im Bahn-Tarifstreit Wissing rechnet mit höheren Ticketpreisen
Nach der Einigung im Bahn-Tarifstreit herrscht bei vielen Reisenden Erleichterung. Die vereinbarten Lohnerhöhungen könnten sich aber auf die Ticketpreise auswirken: Verkehrsminister Wissing rechnet mit teureren Fahrkarten.
Die zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL getroffene Einigung im Tarifstreit dürfte nach Einschätzung von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu höheren Preisen für Fahrgäste führen.
Die Bahn stehe "im Wettbewerb mit anderen Schienenunternehmen und deswegen wird das Auswirkungen auf die Preise haben für die Verbraucherinnen und Verbraucher, das ist klar", sagte Wissing den Sendern RTL und ntv. Lohnsteigerungen brächten oft auch Preissteigerungen mit sich. Die Interessen der Arbeitnehmer seien aber berechtigt.
Kritik am Streikgeschehen
Gleichzeitig übte Wissing auch Kritik an der Art und Weise, wie der Arbeitskampf zwischen Bahn und Gewerkschaft dieses Mal ablief. "Was mir missfallen hat in dieser Tarifauseinandersetzung, ist, dass Streiks durchgeführt worden sind, man nicht aber parallel bereit war, überhaupt zu sprechen." Das sei schwierig und habe viele verärgert.
"Aber jetzt Schwamm drüber. Schauen wir in die Zukunft", sagte er weiter. Ziel müsse nun sein, die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Bahn zu gewährleisten. Dafür müsse auch mehr in die Infrastruktur investiert werden.
Einigung im Tarifstreit
Bahn und GDL hatten am Montag eine Einigung im monatelangen Tarifkampf erzielt und die Details dazu am Dienstag vorgestellt. Demnach verständigten sich beide Parteien unter anderem auf eine schrittweise Absenkung der wöchentlichen Regelarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bis 2029 bei vollem Lohnausgleich. Außerdem gibt es eine Inflationsausgleichsprämie und mehr Gehalt.